Viele Produkte für selbst betrieben E-Mail-Server
Der klassische Ansatz, auf den hierzulande immer noch viele Firmen zurückgreifen, besteht darin, E-Mail-Server und die dazugehörigen Sicherheitssysteme in Eigenregie zu betreiben. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass der Anwender zu jeder Zeit die Kontrolle über den elektronischen Nachrichtenverkehr hat. Das hat allerdings seinen Preis: Das Unternehmen muss den Server und die entsprechende Messaging-Software anschaffen, etwa Microsoft Exchange oder Lotus Domino. Hinzu kommen die Kosten für Sicherheitssysteme, speziell ein E-Mail-Gateway. Solche Gateways stehen in zwei Versionen zur Auswahl, als Hardware-Appliance oder als Softwarelösung, die auf einem Server installiert wird.
Neben etablierten IT-Security- und Netzwerkfirmen wie Check Point, Cisco, F-Secure, Kaspersky, McAfee, Symantec oder Trend Micro bieten viele kleinere Unternehmen solche Gateways an. Dazu gehören Alt-N ("Security Gateway"), Astaro ("Mail Gateway"), Barracuda Networks ("Spam & Virus Firewall"), M86 ("Mail Marshal") oder Underground 8 ("AS Communication Gateway"). Viele dieser Systeme verwenden als Betriebssystem eine Linux-Version.
Aktuelle Gateways kombinieren mehrere Sicherheitsfunktionen. Sie dienen als Proxy, bieten teilweise einen Viren-, Spyware- und Spam-Schutz und stellen einen Content-Filter bereit. Dieser analysiert nicht nur elektronische Nachrichten auf Schadsoftware, sondern prüft auch den normalen Internet-Verkehr. Ist zudem ein Application-Level-Gateway (ALG) integriert, kann der IT-Administrator den Internet-Verkehr auf Anwendungsebene kontrollieren, also beispielsweise Peer-to-Peer-Verbindungen blockieren.