Mission Passwort-Awareness
Die Motivation hinter der Untersuchung der Webseiten auf Passwort-Sicherheit formuliert Dashlane-CEO Emmanuel Schalit: "Wir haben das 'Password Power Ranking' entwickelt, um auf die fehlende Passwort-Sicherheit vieler Webseiten des täglichen Gebrauchs aufmerksam zu machen. Wir als Verbraucher beziehungsweise Nutzer sollten uns der Bedeutung von Identitätsschutz im Netz bewusst sein. Aber auch die Unternehmen sind für die Sicherheit ihrer Nutzer verantwortlich. Wir finden, sie sollten zu entsprechenden Richtlinien gezwungen werden, um somit ihre Kunden vor Kriminalität im Internet zu schützen."
Merke: Passwort Security ist keine Einbahnstraße - sowohl User als auch Unternehmen stehen in der Pflicht, sich bestmöglich gegen Hackerangriffe und Datenlecks abzusichern.
Veraltete Passwort-Standards?
Bei Dropbox hält man die Methodik des Dashlane Password Power Ranking für veraltet. Untermauert wissen will Dropbox seine Argumentation in erster Linie mit der Kehrtwende des Passwort-Evangelisten Bill Burr:
Darüber hinaus wies uns Dropbox per E-Mail darauf hin, dass auch die amerikanische Regierungsinstitution NIST ihre Empfehlungen zur Erstellung sicherer Passwörter geändert hat. Die US-Bundesbehörde empfiehlt nun - unter anderem - die Verwendung von geheimen Passphrasen, statt eine regelmäßige Änderung von Kennwörtern.
Einige Security-Experten - beispielsweise Graham Cluley - propagieren seit längerem die nun von NIST implementierten Richtlinien. Allerdings sind diese auch ziemlich gut in einem ganzen Wust an neuen Richtlinien versteckt. Der (deutsche) Ottonormalbenutzer dürfte vermutlich weiterhin zur einfachsten und schnellsten Lösung tendieren. Wer ein Passwort wählen kann (und will), das "qwertz" oder "hallo123" lautet, wird das tun - aller Vernunft und allen Empfehlungen zum Trotz. Die vom Hasso-Plattner-Institut ermittelte Top Ten der meistgenutzten Passwörter in Deutschland im Jahr 2016 stellt das eindrucksvoll unter Beweis.