Smarte Ringe

Diese Modelle gibt es und das können sie

Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.

Bewinner Smart Ring

Foto: Bewinner

Bewinner Smart Ring bei Amazon ansehen

Preis: 50 Euro

Der Bewinner Smart Ring ist ein eher günstigstes Modell, das zeigt sich aber gar nicht unbedingt beim ersten Blick ins Datenblatt: Neben Schlaf-, Puls- oder Schritte-Tracking hat der Ring auch moderne Funktionen wie die Überwachung des Blutsauerstoffes an Bord. Auf Stress-Messung müssen Sie damit aber verzichten.

Der Budget-Ring wird auch nur direkt per Amazon verkauft (siehe Link unten), dort gibt es auch keinen Größenservice wie bei den anderen Herstellern. Eine Anleitung zur einfachen Größenbestimmung stellen die Hersteller auf der Produktseite aber zur Verfügung. Die Akkulaufzeit ist hier mit 3 bis 5 Tagen zwar nicht überragend, aber zufriedenstellend. Nach dem Kauf fallen keine zusätzlichen Abo-Gebühren an, die zugehörige App ist kostenlos nutzbar.

Eigenschaften:

  • Preiswert

  • Keine zusätzlichen Abo-Kosten

  • Trackt Puls, Schlaf, Schritte, Blutsauerstoff und Hauttemperatur

  • Keine Stress-Messung

  • Keine Bezahlfunktion

  • Akkulaufzeit bis zu 5 Tage

  • Wasserfest nach IPX8

Circular Ring Slim

Foto: Circular

Circular Slim Ring beim Hersteller ansehen

Preis: 260 Euro

Der Circular Ring Slim verfügt über ähnlich umfangreiche Gesundheits-Funktionen und Aktivitäten-Tracker wie der RingConn oder der Oura Ring, hat aber noch manche Extras an Bord. Dazu gehören etwa geführte Atemübungen und - recht einzigartig unter den Smartringen - eine Vibrationsfunktion.

Damit kann man sich morgens sanft aus dem Schlaff rütteln lassen oder sich dezente Erinnerungen stellen: etwa für wichtige Termine oder die Medikamenteneinnahme. Als einziger aktuell verfügbarer Smartring wurde das Modell laut Hersteller auch in Mordor geschmiedet, womöglich ist das aber mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Eigenschaften:

  • Misst Puls, Atemfrequenz, Hauttemperatur und Blutsauerstoff

  • Vibrationsalarme und Timer zum Aufwecken oder als Erinnerung

  • Automatisches Aktivitätstracking

  • Schlafüberwachung, Stress-Messung

  • Geführte Atemübungen

  • Nur 2 Gramm schwer

  • Größenservice

  • 5 Tage Laufzeit

  • Keine Bezahlfunktion

Samsung will noch 2024 eigenen Smartring herausbringen

Auf dem Mobile World Congress (MWC) hat Samsung jüngst sein erstes eigenes Modell eines Smartringes vorgestellt. Angekündigt war das Mini-Gadget schon länger, ursprünglich sollte es zusammen mit dem Galaxy S24 erscheinen. Die Entwicklung hat dann aber wohl doch etwas länger gedauert, einen Release-Termin wollten die Koreaner auch bei der MWC noch nicht nennen - zumindest konnte man sich die Ringe dort aber schon einmal ansehen.

Alles andere bleibt aber vage: Mit exakten Funktionen hält sich Samsung noch bedeckt, auch ein genauer Preis steht bislang nicht fest - Insider rechnen aber mit einem Preisschild um 300 Euro.

Wir vermuten: Samsungs Smart Ring wird sich wohl nahtlos ins Gesundheits-System Samsung Health einfügen und mit einer langen Funktionsliste punkten. Dabei sind auch futuristische Extras wie Gestensteuerung denkbar. Weitere Infos gibt's im PC-Welt-Beitrag.

Vorteile und Nachteile von Smartringen

Ein großer Vorteil von smarten Ringen besteht im Tragekomfort: Die Gadgets fallen an der Hand noch weniger auf als Fitnessarmbänder und sind mit rund 5 Gramm Gewicht viel leichter. Auch die Pulsmessung funktioniert aufgrund des engen Hautkontakts oft besser als beim Fitnesstracker. Ob man solch einen Ring am Finger schöner findet als ein Fitnessarmband, ist natürlich Geschmackssache. Die meisten smarten Ringe sehen aber gar nicht nach Hightech aus und erscheinen wie normale modische Accessoires.

Ein großer Nachteil liegt (zumindest aktuell) aber ebenfalls auf der Hand: Die sehr kleinen Geräte haben wenig Platz - für alles. Genau wie moderne Smartwatches haben sie mit kurzen Akkulaufzeiten zu kämpfen und Entwickler müssen sich genau überlegen, welche Sensoren und welche Chips sie in den winzigen Gehäusen unterbringen möchten.

Zudem haben smarte Ringe kein Display an Bord und können sich kaum beim Träger bemerkbar machen (eine Ausnahme ist der Circular Slim Ring mit Vibrationsfunktion). Ihre Rolle ist also primär die passive Messung mit Sensoren und die Datensammlung. Eine Auswertung von Aktivitäten und Fitness-Protokollen oder das Ändern von Geräte-Einstellungen muss man dann per App am verbundenen Smartphone vornehmen.

Im direkten Vergleich mit Fitnessarmbändern ist das oft ein Nachteil, solche Gadgets haben ja in der Regel zumindest ein Display an Bord und können Kerndaten wie Pulsfrequenz oder Tagesschritte anzeigen.

Leichte Fitnessarmbänder ohne Display werden aber auch immer beliebter: Modelle wie Fitbit Flex, Whoop oder Wahoo Tickr Fit bieten ebenfalls kein Display und setzen diesen Funktions-Verzicht in längere Laufzeiten und ein geringeres Gewicht um. Smarte Ringe sind quasi die Fortsetzung dieses Trends.

Weil man Ringe aber nicht so einfach in der Größe verstellen kann, bieten viele Hersteller einen sogenannten Größenservice, oft mit Musterschablonen. Über das Anprobieren von Musterringen aus Kunststoff kann man die passende Ringgröße vor dem Kauf damit unkompliziert herausfinden. Preislich liegen Smarte Ringe aktuell zwischen 50 und 600 Euro - je nach Funktionsumfang, Material und gewähltem Design.

(PC-Welt)

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