Smarte Ringe

Diese Modelle gibt es und das können sie

Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.
Schrumpfende Technik macht‘s möglich: Smarte Ringe haben viele intelligente Funktionen an Bord und werden immer beliebter. Hier lesen Sie, was die Fingercomputer auf dem Kasten haben und welche Modelle aktuell erfolgreich sind.
Foto: Pagopace

Klingt futuristisch, steht aber schon im Handel: In smarten Ringen kommen allerlei Funktionen wie Schlafüberwachung, Aktivitäten-Tracking oder NFC-Chips unter. Die dezenten Begleiter können damit schon manche Funktionen von Fitnessarmbändern oder Smartwatches ersetzen, auch wenn die winzigen Akkus aktuell noch keine langen Laufzeiten ermöglichen.

Um fair zu bleiben: Solche Ausdauer-Probleme kennt man von Smartwatches aber auch, die Gerätelaufzeiten aktueller Smartringe sind denen moderner Smartwatches recht ähnlich. Einen Smartring mit unbegrenzter Laufzeit und ohne Akku gibt es aber auch schon.

Wir klären, was mit smarten Ringen heute alles möglich ist, welche Modelle aktuell zu haben sind und wo die Kreiscomputer an ihre Grenzen stoßen.

Smarte Ringe - was ist das genau?

Bei smarten Ringen handelt es sich um etwas dickere, aber nicht übermäßig protzige Ringe, denen man ihre smarten Funktionen auf den ersten Blick oft gar nicht ansieht. Die Wearables können NFC-Chips tragen, Biosignale mit allerlei Sensoren messen, Aktivitäten verfolgen oder einfach nur Schritte zählen.

Smarte Ringe haben also typische Funktionen von klassischen Fitnesstrackern an Bord, eignen sich aber auch zur Schlafüberwachung oder zum kontaktlosen Bezahlen.

Die Auswahl wächst und wächst: Mittlerweile sind smarte Ringe von vielen verschiedenen Herstellern zu haben. Wir stellen die beliebtesten Modelle kurz vor:

Pago Bezahlring

Foto: Pagopace

Den Pago Smart Ring beim Hersteller ansehen

Preis: 120 Euro

Der Pago von Pagopace dient (neben modischen Aspekten) nur einem einzigen Zweck: kontaktloses Bezahlen. Dafür kommt im Inneren des smarten Rings ein NFC-Chip zum Einsatz. Genau wie bei NFC-Chips etwa in Bankkarten benötigt die Technik aber keine zusätzliche Stromversorgung - deswegen muss man den Ring auch nie laden und kann ihn unbegrenzt einsetzen.

Der Pago ist in verschiedenen Farben und Größen zu haben, vom Hersteller kann man sich auch erst einmal eine Messschablone schicken lassen, um die perfekte Passform für den Ring herauszufinden.

Nach dem Kauf kann man den Ring mit dem eigenen Bankkonto verknüpfen, dabei stehen aktuell drei Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. Kredit- oder Debitkarten von Comdirect oder Visa-Karte einiger Volksbanken

  2. Mastercard oder Visa-Debit/Kreditkarte via Curve App

  3. Virtuelle Kreditkarte via VIMpay-App (Aufladen)

Eigenschaften:

  • Wasserfest

  • Größenservice

Die Nutzung ist ganz einfach: An der Kasse halten Sie den Pago einfach an das NFC-Lesegerät, für Rechnungen unterhalb von 50 Euro ist dann in der Regel gar keine PIN notwendig. Bei höheren Beträgen oder häufiger Nutzung des Rings gibt man die PIN einfach am Tastenfeld ein. Wenn man den Pago mal verloren hat, kann man die Bezahlfunktion per App auch deaktivieren.

Pago Bezahlring für 119 Euro einmalig

Oura Ring

Foto: Oura Health Oy

Oura Ring beim Hersteller ansehen

Preis: Ab 330 Euro

Der Oura Ring ist ein waschechter Smartring und hat allerlei Sensoren für umfangreiches Bio-Tracking an Bord. Dazu gehört Puls- und Blutsauerstoff-Messung in Echtzeit, die Überwachung des Kalorienverbrauchs, von Menstruationszyklen, der Atemfrequenz und Schlaftracking. Auch die Hauttemperatur kann der Ring messen.

Die Einsicht in solche Daten und Geräteeinstellungen funktioniert via App, dort können Sie auch die restliche Akku-Ladung des Rings ablesen. Ohne einen entsprechenden Lade-Indikator am Ring selbst ist das natürlich etwas umständlich und führt womöglich dazu, dass dem smarten Gadget manchmal unerwartet der Strom ausgeht.

Diese Probleme teilen sich aber die meisten Smartringe. Vollgeladen hält der Akku bis zu einer Woche durch, angesichts des Funktionsumfangs ist das ziemlich gut. Das Aufladen klappt mit einer drahtlosen Station einfach und bequem.

Wichtig: Um alle Funktionen des Rings zu nutzen, müssen Kunden ein kostenpflichtiges App-Abo abschließen - das kostet aktuell 5,99 Euro pro Monat. Ohne das Abo kann man per App nur wenige Daten abfragen.

Eigenschaften:

  • Wasserdicht bis 5 ATM

  • Volle Funktionalität nur mit zusätzlichem App-Abo

  • Akku hält rund eine Woche

  • Umfangreiches Bio-Tracking mit Pulsmesser, Schlafüberwachung und Blutsauerstoff

  • Kalorienzähler

  • Größenservice

  • Batteriesparmodus

  • Keine Bezahlfunktion

Fitness- und Schlaftracker-Ring von Newgen Medicals (bei Pearl)

Foto: Newgen Medicals

Smartring von Newgen Medicals bei Pearl ansehen

Preis: 100 Euro (UVP 279 Euro)

Ein günstiger, aber funktionsreicher Smartring steht aktuell bei Pearl im Angebot. Der Fitness- und Schlaftracker von Newgen Medicals bringt viele Fähigkeiten mit, die man eigentlich eher von teureren Modellen kennt. Darunter Blutsauerstoff- und Puls-Messung, Fitness-Tracking und Schlafüberwachung. Dazu kommt ein willkommenes Extra: Das Modell verfügt über ein Touch-Bedienfeld, mit dem man beispielsweise den Medienplayer am Smartphone steuern kann. Auch Folien von einer PowerPoint-Präsentation lassen sich damit per Wischgeste am Ringfinger unscheinbar durchschalten. Das wasserdichte Modell (5 atm) hat eine SOS-Funktion an Bord, misst die Körpertemperatur, zählt Tagesschritte und bietet einen Menstruationskalender. Nutzbar ist der Smartring nach dem Kauf per kostenloser App - deren Übersetzung ins Deutsche ist aktuell aber noch ziemlich holprig.

Eigenschaften:

  • Wasserdicht bis 5 ATM

  • Relativ günstig

  • Volle Funktionalität mit kostenloser App

  • Akku hält rund sechs Tage

  • Leicht und dünn

  • Umfangreiches Bio-Tracking mit Pulsmesser, Schlafüberwachung und Blutsauerstoff

  • Touch-Funktionen etwa für Medien-Playback oder für PowerPoint-Präsentationen

  • LED-Licht mit Erinnerungsfunktion

  • Keine Bezahlfunktion

RingConn Smart Ring

Foto: RingConn

RingConn Smartring beim Hersteller ansehen

Preis: 260 Euro

Auch der RingConn Smartring spielt im gehobenen Preissegment, rechtfertigt das aber ebenfalls mit einer soliden Akkulaufzeit und satten Funktionen. Der Ring hat viele Gesundheits-Sensoren an Bord und wird von der National Medical Products Administration (NMPA) sogar als medizinisches Gerät anerkannt.

Träger messen damit ihren Blutsauerstoff, verfolgen sportliche Aktivitäten oder das persönliche Stresslevel. Auch Schlaftracking, die Hauttemperatur oder die Atemfrequenz hat der Ring auf dem Schirm.

Das Gadget wird mit einer kleinen Transportbox geliefert, die einen eigenen Akku mitbringt und den Ring damit auch jenseits einer Steckdose aufladen kann. Anders als etwa beim Oura Ring sind für alle Funktionen hier ohne kostenpflichtige Abos verfügbar, mit dem Einkaufspreis sind also alle Kosten beglichen.

Eigenschaften:

  • Keine Abo-Gebühr

  • Eine Woche Gerätelaufzeit

  • Messung von Puls und Blutsauerstoff

  • Titangehäuse

  • Trackt Schlaf, Aktivitäten und Stresslevel

  • Wasserfest nach IP68, 5 ATM

  • Wellness-Coaching

  • Größenservice

  • Keine Bezahlfunktion

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