Das SANS Institute (SysAdmin, Audit, Network, Security) hat in dieser Woche seine Prognose der Top Ten Cyber-Sicherheitsbedrohungen für das angelaufene Jahr 2008 veröffentlicht. Insgesamt zwölf Sicherheitsexperten unter Führung von SANS-Institute-Präsident Stephen Northcutt waren an der Erstellung der Liste beteiligt, die unterstreicht, dass bekannte Angriffsvektoren auch in diesem Jahr von höchster Bedeutung sein dürften.
Platz eins auf der Liste nehmen immer gewieftere Website-Angriffe auf Sicherheitslücken im Browser und Browser-Plug-Ins ein. Speziell Plug-Ins wie Flash oder QuickTime sieht die Experten-Runde als lohnende Angriffsziele, da diese beim Browser-Update nicht automatisch gepatcht werden. Dies stimmt mit der Warnung von Secunia-Sicherheitsexperten überein, dass über 95 Prozent aller Nutzer durch nicht gepatchte Software eigentlich behobenen Sicherheitslücken ausgesetzt seien (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080114035 ). SANS warnt besonders vor Angriffsmethoden, die eine größere Zahl bekannter Sicherheitslücken betreffen und so ihre Chancen verbessern, Systeme tatsächlich zu treffen.
An zweiter Stelle reiht die SANS-Gruppe verbesserte Botnetze. Auch andere Sicherheitsexperten warnen vor der Wahrscheinlichkeit neuer Botnetz-Massenangriffe. Immerhin ist bekannt, dass Behörden diese spezielle Art der Bedrohung sehr ernst nehmen und etwa das FBI auch groß angelegte Aktionen gegen Cyberkriminelle in internationaler Zusammenarbeit durchgeführt hat und weiter durchführt. Die Top drei der SANS-Liste rundet groß angelegte Cyber-Spionage ab. Speziell China gilt als Nationalstaat, der hinter solchen Aktionen stehen könne. Ende 2007 hatte eine Warnung des britischen MI5 vor chinesischen Hackern für Aufsehen gesorgt.
Auf Platz vier der SANS-Prognose finden sich Bedrohungen gegen Mobiltelefone, insbesondere das iPhone und Googles Android. Dieser Einschätzung dürften sich nicht alle Experten anschließen, speziell beim Sicherheitsanbieter G Data wurde noch Ende November 2007 davon gesprochen, die Virengefahr für Handys sei "eine große Luftblase".