Computerpannen

Die spektakulärsten Softwarefehler des Jahres 2011

15.02.2012

Datenchaos, Verlosung, Gefängnis

4. Datenrückstau bei Smartphone-Hersteller legt Endgeräte lahm
Kein Internet-Surfen, kein Zugang zum E-Mail-Account und keine Instant-Messaging-Dienste – ein Netzwerkausfall bei einem weltweit führenden Smartphone-Hersteller verursachte auf den Endgeräten von Millionen Kunden einen Datenrückstau. Betroffen waren die Regionen Europa, Afrika als auch der Mittlere Osten und Lateinamerika. Nachträglich musste das Unternehmen mehrere Milliarden E-Mails abarbeiten. Der Netzwerkausfall war auf ein Rechenzentrum in Großbritannien zurückzuführen, wo zudem auch das Reservesystem versagte.

5. Tausende Greencard-Gewinner freuen sich zu früh
Für über 20.000 Teilnehmer der Greencard-Lotterie kam die Freude zum baldigen Erhalt ihrer Arbeitserlaubnis in den USA zu früh. Ein Programmierfehler führte zu einer unfairen Ziehung der Greencard-Gewinner, die gegen das US-Gesetz verstieß. Alle Ergebnisse wurden revidiert und die Verlosung wiederholt.

6. Polizei sperrt unschuldige Personen ins Gefängnis
Über 3.600 Defekte in einem Computersystem und Probleme bei der elektronischen Übertragung von Informationen führten dazu, dass im australischen Bundesstaat New South Wales 22 unschuldige Personen als kriminell deklariert und festgenommen wurden. Das fehlerhafte System kostete 54,5 Million Neuseeland-Dollar (über 31 Millionen Euro). Anstatt der erhofften Kostensenkung und beschleunigten Prozesse zwischen den Gerichten und der Polizei hagelte es Sammelklagen zu Schadenersatz wegen unrechtmäßiger Verhaftung und böswilliger Strafverfolgung.

7. Datenchaos bei der Umstellung auf die elektronische Lohnsteuerkarte
Durch einen Softwarefehler erfassten und verschickten Finanzämter bei bis zu 600.000 deutschen Steuerzahlern falsche Lohnsteuerdaten. Dabei verwechselte die Software beispielsweise die Religionszugehörigkeit, löschte bisher gültige Freibeträge und vertauschte bei Ehepaaren die Lohnsteuerklassen "drei" und "fünf" miteinander. Die elektronische Lohnsteuerkarte soll nun nach insgesamt zwei Jahren Verspätung im Jahr 2013 eingeführt werden.

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