Im Februar 2008 an Investor verkauft

Die schwierige "neue A&O"

14.05.2008

Die Schwierigkeiten von A&O

Für Dirk Kieser aber begann ein neues Kapitel. Über das der ehemalige EDS-Mann gerne schreiben würde: "Die neue A&O". Trotz des "in Deutschland verdammt schwierigen Namens", wie er sagt.

Denn nachdem mit dem Betriebsrat ein Sozialplan für "maximal 150 Mitarbeiter" (Kieser) ausgehandelt worden war, konnte die Frankfurter Dependance daran gehen, wieder ihren Geschäften nachzugehen - geteilt in zwei GmbHs: mit Blick auf das A&O-Logo zögernde Bestandskunden und auf neue Kunden.

Letztere sollen von der derzeit 80 Mitarbeiter zählenden Communications + Services GmbH mit höherwertigen Diensten gewonnen werden: Beratung, Netzinfrastruktur, Outsourcing, eben die ganze Palette eines modernen IT-Dienstleisters. "Ein sinnvolles Portfolio, an dem wir hart gearbeitet haben", wie Kieser sagt. Dass im umkämpften Markt 80 Mitarbeiter schnell ausgelastet sind, weiß der Geschäftsführer.

Ebenso, dass die schrumpfende Mannschaft der zweiten GmbH, Systems + Services, heute schon an den Grenzen ihre Möglichkeit angelangt, die vertraglich zugesicherten Leistungen zu erbringen. "Die Mitarbeiter mussten in den vergangenen 24 Monaten leiden", sagt Kieser. Aber um zu überleben, müssten sie "noch mal hart anpacken".

Das sehen diese ähnlich. Nur, was ihre Auslastung angeht, sei "Schicht im Schacht erreicht", so ein Mitarbeiter. "Wir müssen uns fragen: Können wir unsere Kunden noch bedienen?"

Dazu Kieser: "Unsere Mitarbeiter haben es verdient, dass wir in diesem Jahr die Trendwende schaffen." Er sieht in dem neuen Investor, der, anders als die Mitarbeiter, den Abschluss 2007 kennt, jemanden, mit dem A&O "eine gute Chance bekommen hat, sich aus eigener Kraft" von der "wenig erfreulichen" Zeit bei A&O zu wegzubewegen.

Den Potsdamer A&O-Kollegen Michael Müller habe er, sagt er dann, seit Oktober 2007 nicht mehr gesehen. Wie sich überhaupt die Potsdamer Firma in gewohntes Schweigen hüllt. (wl)

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