Kanäle miteinander verknüpfen
6. Multi-Channel: Kanäle optimal verknüpfen
Die Verschmelzung der Verkaufsaktivitäten über verschiedenste Absatzwege wird weiter zunehmen. Matthias Hill, Service Line Lead Dynamics AX, bei Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, erklärt: "Der Anteil der Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen neben herkömmlichen Vertriebswegen auch über das Internet oder andere computergestützte Netzwerke verkauft haben, ist laut dem Statistischen Bundesamt signifikant gestiegen. Das Hamburger Statistikunternehmen Statista hat zudem ermittelt, dass bei vielen deutschen Online-Händlern das Thema Social Media inzwischen zum Portfolio der Kundenbindung gehört. So haben 33 Prozent der untersuchten Shops ein Facebook-Profil und 21 Prozent verfügen über einen Twitter-Account. Diese Entwicklung sollte auch durch das ERP-System abgedeckt werden. Bisher verfügbare reine Kassensysteme bieten meist zu wenig ERP-Know-how und reine Warenwirtschaftssysteme hingegen zu wenig Händler-Know-how. Mit einer zugeschnittenen Lösung werden beide Bereiche optimal abgedeckt.”
Einzelhändler müssen sich daher vor der Implementierung einer neuen Lösung überlegen, ob sie ein System benötigen, dass Online-Shops, Filialen und sogar Social-Media-Kanäle miteinander verknüpfen kann. So erwartet der heutige Kunde, dass er online erworbene Ware gegebenenfalls auch im Laden zurückgeben kann oder via Facebook über Verkaufsaktionen informiert wird.
Darüber hinaus können multifunktionale ERP-Systeme dabei helfen, die Loyalität der Konsumenten zu steigern. So setzt beispielsweise ein Lebensmittelhändler aus Schweden bereits Teile der Avanade-Lösung "Next Generation Retail” auf Basis von Microsoft Dynamics AX ein. Kunden können via Rabattkarte ihre Einkäufe bei dem Händler registrieren lassen. Anhand dieser Daten erstellt der Supermarkt ein Profil zum jeweiligen Kauverhalten. Über einen Internetzugang kann sich der Kunde informieren, ob und wann er bestimmte Produkte wieder einkaufen muss.
Zudem ist es möglich, sich Einkaufslisten und Menüvorschläge unterbreiten zu lassen. Dabei berücksichtigt das ERP-Programm, welche Lebensmittel beim Konsumenten noch vorrätig sind und welche er gewöhnlich einkauft. Über den anschließend ausgedruckten Einkaufszettel oder via Smartphone kann sich der Kunde dann direkt den Weg zu den gewünschten Artikeln im Supermarkt zeigen und auch über Produktaktionen aufmerksam machen lassen. (tö)