Tablets von Asus, HP, HTC & Co.

Die iPad-Verfolger im Detail

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Blackberry Playbook: 7-Zöller mit Heimvorteil

Um aus dem breiten Angebot an Tablets hervorzustechen, haben die Kanadier weder Kosten noch Mühen gescheut: Die Vorderseite des Playbook-Flachmanns ist voll verglast, wobei den besonders hoch auflösenden Touchscreen (1024 mal 600 Pixel) ein schwarzer, ebenfalls berührungsempfindlicher Rahmen umgibt. Dieser ist Teil des Bedienkonzepts: Wischt man von unten nach oben, verkleinert das Playbook die aktuelle Anwendung und zeigt das Hauptmenü an. Ein Wisch in die andere Richtung klappt das Konfigurationsmenü der jeweiligen Anwendung herunter, sofern vorhanden.

Dreiteiliger Bildschirm

Der Bildschirm selbst ist in drei Bereiche unterteilt: Oben befindet sich die Statusleiste, in der beispielsweise Uhrzeit, Batterieladung und eingehende E-Mails angezeigt werden. In der Mitte werden die verkleinerten Ansichten der gestarteten Apps angezeigt. Darunter sind die Menüs zu finden, diese teilen sich in Alle, Spiele, Medien, Favoriten und Blackberry Bridge auf. Allgemein ist zu beachten, dass man das Playbook - zumindest nach Vorstellung von RIM - hauptsächlich quer hält, anders als etwa das iPad.

Im Inneren des Playbooks arbeitet ein Dual-Core-Prozessor mit 1 Gigahertz Taktfrequenz. Ihm steht 1 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Zum Speichern von Daten warten je nach Modell 16, 32 oder 64 GB auf den Nutzer. Jedes Playbook verfügt über Bluetooth und WLAN. GPS ist ebenfalls integriert, als Schnittstellen sind Micro-USB und Mini-HDMI vorhanden.

RIM setzt beim Playbook erstmals auf QNX als Betriebssystem. Die Benutzeroberfläche reagiert schnell und sieht noch dazu gut aus - dank der Zusammenarbeit mit Adobe ist Flash außerdem Bestandteil des kompletten Betriebssystems. Der Browser ist nicht nur schnell, er kann neben Flash-Inhalten auch Javascript ausführen.

Für den Office-Bereich sind sowohl Adobe Reader als auch die Premium-Version von "Office to Go" von Dataviz installiert.

Verbindung via Blackberry Bridge

Das Playbook lässt sich bequem im Duett mit einem Blackberry-Smartphone nutzen. Die Funktion Blackberry Bridge verwandelt das Tablet in einen Thin Client, mit dem sich etwa auf E-Mail, Kontakte, Blackberry Messenger, Aufgaben oder Notizen zugreifen lässt. Die Daten sind nur zugänglich, solange eine aktive Verbindung zum Blackberry besteht. Reißt diese ab, werden alle Funktionen gesperrt. Mit Ausnahme eines verschlüsselten Caches sind keine Informationen auf dem Tablet gespeichert. Der Nachteil: Ohne Blackberry-Smartphone verliert das Playbook zahlreiche Funktionen. Außerdem fordert die konstante Bluetooth-Verbindung ihren Tribut, die Akkus von Smartphone und Tablet werden dadurch zusätzlich belastet.

Fazit: Integration ist alles?

RIM hat es im ersten Anlauf zwar noch nicht geschafft, ein perfektes Tablet herauszubringen. Dennoch kann sich das Ergebnis sehen lassen. Das gilt für die Hardware, wie auch für QNX als stabiles Betriebssystem. Anfängliche Softwareprobleme löst der Hersteller derzeit mit Updates seiner Firmware.

Vor allem in Kombination mit einem Blackberry-Smartphone ist das Playbook bereits jetzt ein praktisches Tablet. Kein Hersteller schaffte bislang eine derart gute Integration von Smartphone und Flachmann. Ob das jedoch reicht?

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