Tablets von Asus, HP, HTC & Co.

Die iPad-Verfolger im Detail

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Egal, ob Asus, HP, HTC, Motorola, Research in Motion oder Samsung: Sie alle wollen mit ihren Tablets am Erfolg des Apple iPad/iPad 2 teilhaben. Ein Überblick.
Zahlreiche Tablet-Hersteller hoffen auf Erfolg im Windschatten von iPad/iPad 2.
Zahlreiche Tablet-Hersteller hoffen auf Erfolg im Windschatten von iPad/iPad 2.
Foto: Asus, RIM, HP, HTC, Motorola

Mit einem Marktanteil von fast 90 Prozent ist der aktuelle Tablet-Boom vor allem dem iPad und iPad 2 zuzuschreiben. Die Geräte der Wettbewerber, selbst das vergleichsweise früh gestartete Samsung Galaxy Tab 7, sind bestenfalls Randerscheinung. Noch. Denn wie bereits im Smartphone-Bereich geschehen, schläft auch im Tablet-Umfeld die Konkurrenz nicht und versucht, die Apple-Dominanz mit einer Breitseite an neuen Geräten zu überrollen. So hat nicht nur der Blackberry-Hersteller Research in Motion mit dem Playbook ein besonders auf das Business-Umfeld ausgelegtes Gerät entwickelt. Anfang des Jahres wurden auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas auch über 50 Tablets mit Android-Betriebssystem gezeigt. Etliche von diesen werden zwar kaum über den Prototypen-Zustand hinausgehen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von ernstzunehmenden Kandidaten, die wir Ihnen im Detail vorstellen werden.

Motorola Xoom: Aller Anfang ist schwer

Eines der ersten Zehn-Zoll-Tablets der Konkurrenz ist das "Motorola Xoom". Mit 730 Gramm und zwölf Millimeter Dicke orientiert sich der Flachmann stark am Ur-iPad, wirkt aber im Vergleich zu dessen Nachfolger iPad 2 etwas plump und schwer.

Anders als die Apple-Tablets ist das Xoom für die Nutzung im Querformat konzipiert. Nur so kann der Anwender bequem auf die verschiedenen Bedienelemente zugreifen. Problematisch ist allerdings, dass Motorola den Ein- und Ausschalter auf der Rückseite platziert hat.

Hardwareausstattung vom Feinsten

Optisch eher auf dem Niveau des ersten iPad, muss sich das Xoom technisch auch vor dessen Nachfolger nicht verstecken. So besitzt es eine Dual-Core-CPU mit 1 Gigahertz Taktung und verfügt über 1 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 32 GB Speicherplatz. Dieser ist nach dem Update auf Android 3.1 durch eine Speicherkarte erweiterbar.

Das Xoom unterstützt WLAN und UMTS/HSPA, es ist aber auch als reine WLAN-Variante erhältlich. Weitere Features sind zwei Kameras mit 5 beziehungsweise 2 Megapixel Auflösung, Kompass, Gyrometer, eine Micro-HDMI- und eine Micro-USB-Buchse (USB-Host-fähig). Hervorzuheben ist zudem der kräftige Akku, der das Xoom problemlos durch den Tag bringt - ähnlich wie bei iPad und iPad 2. Im Gegensatz zum Konkurrenten Apple setzt Motorola beim Display statt des 4:3-Formats auf ein breiteres 16:10-Verhältnis. Der Screen ist mit 10,1 Zoll zudem etwas größer und löst mit 1280 mal 800 Pixel höher auf.

Als eines der ersten Android-Geräte wird das Xoom bereits mit der Version 3.0 (Honeycomb) ausgeliefert. Obwohl Tablet-optimiert, fordert Honeycomb mit seiner Benutzerführung selbst erfahrene Android-Nutzer heraus: So wurden die Steuerungselemente über alle vier Ecken verteilt, was einer intuitiven Bedienung klar im Wege steht. Immerhin lassen sich Widgets, Apps oder Verknüpfungen für einen schnellen Zugriff auf die insgesamt fünf Homescreens ziehen.

Einen grundsätzlich positiven Eindruck macht der Flash-fähige Browser. Er unterstützt die Nutzung mehrerer Tabs, die Inhalte auf einer Website lassen sich zudem in gewohnter Manier hoch- und runterzoomen, Schlecht ist es derzeit noch um an Tablets angepasste Apps bestellt - dies ist aber nur ein vorübergehendes Problem.

Fazit: Feintuning erforderlich

Es gibt einige Gründe, die für das hierzulande von der Telekom vermarktete Xoom sprechen. Dazu gehört hardwareseitig vor allem das größere und hochauflösendere Display, die schärferen Kameras und die zahlreichen standardkonformen Schnittstellen. Was die Software angeht, ist das Angebot noch mau. Man darf aber davon ausgehen, dass Google und die große Schar an Entwicklern schon bald für ein breites App-Angebot sorgen werden. Vorerst steht das Xoom vor dem gleichen Problem wie die Rivalen: Man muss deutlich mehr bieten als das iPad 2, um in diesem Markt eine Chance zu haben.

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