Die Erfolgsbilanz von IT-Projekten ist nach übereinstimmender Erkenntnis diverser Studien eher ernüchternd. Die Erfolgsquote liegt, abhängig vom Untersuchungsgegenstand, gerade einmal zwischen 20 und 45 Prozent. Nicht alle anderen scheitern; mit zusätzlichen Geldern lassen sich nachträglich Ziele oft wenigstens noch teilweise erreichen. Nur etwa jedes zehnte Projekt geht wirklich komplett in die Hose.
Über die Gründe des Misserfolgs zerbrechen sich Generationen von IT-Beratern und -Systemhäusern seit Jahren die Köpfe. Fakt ist, dass es oft an weichen Faktoren mangelt, die einem Projekterfolg nachhaltig im Wege stehen: "Projekte scheitern nicht an der Technik", resümieren zum Beispiel Cleo Becker und Eberhard Huber in ihrer Studie "Die Bilanz des (Miss)-Erfolges in IT-Projekten". Projekte scheiterten vielmehr an fehlender Information und fehlendem Vertrauen ins Team.
Oft zeigt sich der Misserfolg eines Projekts nicht sofort; auch die gelungene Implementierung neuer Technologien bürgt umgekehrt nicht für durchschlagende Wirkung bei den Mitarbeitern. Und selbst intelligente IT-Systeme, hat Software-Hersteller Adobe ausgemacht, "treffen bei einer beträchtlichen Anzahl von Mitarbeitern immer noch auf Skepsis und Misstrauen". Da über die Einführung neuer Technologien selten nach basisdemokratischen Spielregeln abgestimmt wird, reagieren Mitarbeiter subtiler: mit passiven Widerstand bis hin zur Sabotage der neuen Systeme.
Adobe hat die zehn beliebtesten Ausreden zusammengefasst, mit denen Mitarbeiter die Benutzung moderner Software-Tools verweigern. Solche Ausflüchte gaukelten einen triftigen Grund vor, heißt es in der Übersicht. Wer die Umstände aber kenne, könne die meisten als das entlarven, was sie sind: Ausreden. Um dann die Mitarbeiter mit schlagfertigen Antworten aktiv für sich zu gewinnen.
Ausrede 1: Ich habe nie eine Schulung bekommen.
Ihre Antwort: Das ist auch gut so! Erfolgreiche Software ist selbsterklärend und die Benutzerführung intuitiv, so dass meist gar keine Schulung nötig ist. Es macht Spaß, damit zu arbeiten. Probieren Sie’s einfach aus!
Ausrede 2: Die Programmoberfläche ist zu komplex für den gelegentlichen Benutzer.
Ihre Antwort: Früher war das vielleicht einmal der Fall. Heute fällt das schnelle Verstehen von Programmen leicht, weil sie eine erprobte und intuitive Benutzeroberfläche bieten. Zudem macht das Arbeiten mit den grafisch orientierten Menüs einfach Spaß.
Ausrede 3: Ich habe nur einen Office-Tag pro Woche. Den nutze ich lieber für meine Kundenaktivitäten. Ich habe keine Zeit dazu, Datenbanken zu pflegen.
Ihre Antwort: Perfekt! Wenn Kundenaktivitäten der Schwerpunkt Ihrer Arbeit sind, sollten Sie auch hier die meiste Zeit investieren. Moderne Anwendungen sind vorzügliche Helfer, um diese Zeit intensiv zu nutzen. Und das kommt Ihnen draußen wieder zugute. Ganz persönlich natürlich.
Ausrede 4: Was habe ich davon, wenn ich den Job des Administrators mache?
Ihre Antwort: Völlig klar, Ihre Kontakte sind Ihre Daten im System. Das ist Ihr Kapital. Um sicher zu gehen, dass alles seine Richtigkeit hat, pflegen Sie diese Daten am besten selbst ein. Dann müssen Sie nicht warten, bis der Administrator sich Zeit dafür nimmt. Sie selbst haben die beste Kontrolle über Ihre Aufgaben.
Ausrede 5: Ich bin ein Mann der Straße. Meine Stärken liegen im Kundengespräch – nicht im Anlegen von Datensätzen.
Ihre Antwort: Bestens! Dann ist es umso wichtiger, die richtigen Kunden zu besuchen. Bei der Auswahl kann das System aber unterstützen. Außerdem wird die Qualität der Interaktion besser, weil Sie sich optimal vorbereiten können. Wer sich das bisschen Zeit nimmt, ist garantiert erfolgreicher.
- Die acht Typen von IT-lern
Sie kennen sie alle: Den IT-ler, der grundsätzlich zu allem "Nein" sagt. Oder den, der mit Computern viel besser umgehen kann als mit Menschen. Vielleicht erkennen Sie sich in einem der acht IT-Typen sogar selbst wieder. <br>Quelle: Infoworld/Andrea König - IT-Typ Nr. 1: das leere Hemd
Das leere Hemd arbeitet als Abteilungsmanager oder Business Analyst. Er ist sozusagen das Verbindungsglied zwischen den Managern und den Techies. Wenn Kunden vorbeikommen, sorgt er dafür, dass die Techies Abstand halten. Er ist einer von denen, die in Meetings wissentlich nicken und später bei Wikipedia das Gesprächsthema nachlesen. <br><br> Es macht großen Spaß, ihm eine Technikfrage zu stellen und zu sehen, wie er sich bei der Antwort windet. Das leere Hemd hat aber durchaus seine Qualitäten. Er kann sich ausgezeichnet ausdrücken und ist so der ideale Kundenkontakt. Außerdem lernen Techies dank ihm hin und wieder Frauen kennen. - IT-Typ Nr. 2: der furchterregende System-Administrator
Der furchterregende System-Administrator arbeitet als Netzwerk- oder Datenbank-Administrator. Die Firma braucht ihn und das weiß er. Er verbringt seine Zeit in der Regel lieber mit Maschinen als Menschen. <br><br> Deshalb wird er auch "Hier" schreien, wenn das Unternehmen einen Freiwilligen sucht, der am Wochenende das 48-stündige Server-Upgrade durchführt. Verscherzen sollte man es sich nicht mit ihm. Genauso wie er Ihren Computer reparieren kann, kann er auch Ihre Zugangsdaten heimlich ändern. - IT-Typ Nr. 3: die menschgewordene Straßensperre
Die menschgewordene Straßensperre arbeitet als Software-Entwickler, Unternehmensarchitekt oder Systemadministrator. Egal, um welche Aufgabe oder welches Projekt es sich handelt, er sagt dazu immer das gleiche: "Das geht nicht". <br><br> Dann folgt eine detaillierte Erklärung, weshalb das Projekt zu viel kostet, zu wenig leistet und warum die Realisierung viel zu lange dauern würde. Wenn die menschgewordene Straßensperre Feedback gibt, versteht man schnell die Botschaft: Er und nur er ist der einzige Vernünftige im Raum. Sein Hobby ist Nörgeln. - IT-Typ Nr. 4: die wütende Support-Drohne
Die wütende Support-Drohne arbeitet als Support-Techniker. Er schleppt sich von Schreibtisch zu Schreibtisch, um die Computer von Leuten zu reparieren, die seiner Zeit nicht würdig sind. Die Drohne macht das, was sie von ihr verlangen und keinen Deut mehr. <br><br> Das heißt, sie bekommen Ihren neuen Drucker installiert, wenn Sie darum bitten. Aber die Drohne wird danach nicht ungefragt testen, ob er auch funktioniert. Drohnen wissen eine ganze Menge über Computer, wollen ihr Wissen aber nicht mit anderen teilen. - IT-Typ Nr. 5: der Über-Geek
Der Über-Geek arbeitet als Software-Ingenieur oder erfahrener Programmierer. Er personifiziert all das, was man sich klischeehaft unter einem Techie vorstellt. Er ist extrem intelligent und sehr introvertiert. Kontakt mit anderen Menschen hält er am liebsten per E-Mail oder meidet ihn völlig. - IT-Typ Nr. 6: der Betriebssystem-Guru
Er arbeitet häufig am Help Desk, im Support oder als Programmierer. Jeder, der seine Verehrung für das Betriebssystem nicht teilt, wird mit seinen Hilferufen konsequent ignoriert. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob der Guru Apple, Windows oder Linux verfallen ist. <br><br> Jedes Gespräch endet damit, warum sein Betriebssystem überlegen ist. Häufig muss der arme Guru sich dann auch noch von morgens bis abends mit den verhassten Konkurrenzprodukten beschäftigen, weil der Arbeitgeber sein Lieblingsbetriebssystem überhaupt nicht einsetzt. - IT-Typ Nr. 7: der Versprecher
Der Versprecher arbeitet im Sales-Bereich oder in der Geschäftsentwicklung. Er verspricht ihnen einfach alles, auch irgendwelche Features, die ein Produkt eigentlich gar nicht kann. Und zwar innerhalb der nächsten sechs Monate. <br><br> Er muss das Versprochene ja auch nicht selbst machen, sondern delegiert es an andere, die das Versprochene dann ausbaden müssen. Auch wenn man ihn für diese Dinge hasst, hat der Versprecher seine Qualitäten. Würde er das Team nicht so antreiben, würde es sicherlich weniger leisten. - IT-Typ Nr. 8: der Schatten
"Nicht mein Problem, nicht mein Job, nicht mein Fehler", sagt der Schatten. Niemand weiß so genau, was der Schatten eigentlich macht. Der Schatten ist ein Experte darin, so wenig wie möglich zu tun. <br><br> Wenn etwas schief läuft, zeigt der Schatten schnell mit dem Finger auf andere. Bekommt der Schatten irgendwann Managementaufgaben übertragen, mutiert er zur menschgewordenen Straßensperre (siehe IT-Typ Nr. 3).