Einschätzung: Bechtle, Computacenter, Comparex
Bechtle weiter auf Freiersfüßen
Branchenprimus Bechtle blieb 2013 seiner Strategie treu, setzte auf Akquisitionen sowie auf organisches Wachstum und fuhr damit das beste Ergebnis seiner Geschichte ein. Der Umsatz kletterte um 8,4 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro, der Ertrag (EBIT) erreichte mit einem Plus von 13,4 Prozent die bisherige Bechtle-Bestmarke von 91 Millionen Euro. Als Wachstumsmotor entpuppten sich erneut die Gesellschaften in Deutschland, die ihren Umsatz um 9,6 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro steigern konnten.
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Zum guten Konzernergebnis trug vor allem das Systemhaussegment bei, das bei Bechtle auch Managed Services und Cloud-Dienste umfasst. Hier zahlten sich die hohen Investitionen aus, die das Unternehmen seit 2012 in Zukäufe sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter getätigt hat.
Ebenso kauffreudig erwies sich Bechtle bei den traditionellen Segmenten, wie Microsoft Sharepoint und Exchange. Bereits 2011 und 2012 hatten die Schwaben mit der Hamburger Hansevision und der Bochumer Redmond Integrators zwei Sharepoint-Spezialisten akquiriert und bundesweit Sharepoint-Teams aufgebaut. Anfang 2013 angelte sich Bechtle schließlich das Karlsruher Systemhaus Viritim.
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Seit seinem Bestehen hat der Dienstleister rund 70 Firmen übernommen. "Bechtle ist Treiber der Konsolidierung in der Branche und das bleibt so", stellte Olemotz auch für 2014 klar. Er hegt ehrgeizige Pläne: 2020 soll der Konzern die fünf Milliarden Euro-Marke knacken.
Die größten 10 Systemhäuser erwirtschafteten in Deutschland 2013 insgesamt 6,09 Milliarden Euro Umsatz (Vorjahr: 5,47 Milliarden Euro). Die Top 25 Systemhäuser hierzulande setzten rund 2,2 Milliarden Euro um. Somit steuerten die Top Ten rund drei Viertel zum Gesamtumsatz der 25 größten Systemhäuser bei.
Computacenter justiert nach
Bei Computacenter stand das vergangene Jahr im Zeichen der Neuausrichtung. Auf europäischer Ebene wurden alle operativen Abteilungen in vier Geschäftseinheiten gebündelt, die Logistikzentren verknüpft und vereinheitlicht.
In Deutschland nahm Reiner Louis, der seit Juli 2013 die Geschäfte in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg verantwortet, einige Kurskorrekturen vor. "Das Pendel ist in der Vergangenheit zu stark in Richtung Managed Services ausgeschlagen", konstatierte er nach seiner Amtsübernahme. Louis will dem klassischen Geschäft mit Infrastrukturleistungen und den Beratungsleistungen, beispielsweise rund um Mobile-, Cloud- und Mobile Workplace-Konzepte, wieder mehr Gewicht beimessen.
Die Neuausrichtung drosselte das Wachstum: Hatte Computacenter 2012 in der Region Deutschland, die auch die Schweiz und Luxemburg umfasst, noch 4,1 Prozent zugelegt, halbierte sich dieser Wert 2013 auf knapp 2 Prozent. Der Gesamtumsatz von 1,498 Milliarden Euro nährte sich aus dem Produktgeschäft, während der Service-Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau verharrte. Allerdings gelang es dem IT-Dienstleister, seinen Gewinn um satte 48,8 Prozent auf 36,1 Millionen Euro erhöhen.
Auf Konzernebene schaffte es Computacenter, die 3-Milliarden-Pfund Umsatzhürde zu nehmen. Der Umsatz nach IFRS stieg um 5,4 Prozent von 2,91 Milliarden Britischen Pfund im Jahr 2012 auf nunmehr 3,07 Milliarden. Der Gewinn vor Steuern wuchs um drei Prozent von 79,3 Millionen Pfund auf 81,7 Millionen.
Comparex hält Kurs
Der IT-Dienstleister Comparex hat seine von Akquisitionen, internationaler Expansion und organischem Wachstum geprägte Strategie konsequent weiter verfolgt und 2013 das erfolgreichste Ergebnis seiner Firmengeschichte erzielt. Der Umsatz kletterte konzernweit um knapp 27 Prozent auf 1,512 Milliarden Euro. Ursprünglich von BASF und Siemens gegründet, gehört Comparex seit 2008 der Peruni Holding an, einer österreichischen Tochter der Raiffeisen Informatik. Mittlerweile ist der Dienstleister in 31 Ländern in Europa, Asien, Afrika und Amerika aktiv.
Hierzulande konzentrieren sich die Leipziger das auf Software-Beschaffung, Lizenzmanagement, Beratungs- und Dienstleistungen spezialisierte Unternehmen auf die Entwicklung kundenindividueller Cloud-Lösungen. Diesem Kurs folgend erwirtschaftete Comparex 2013 hierzulande einen Umsatz von 596 Millionen Euro und fuhr damit ein Umsatzplus von mehr als 24 Prozent ein. Das Unternehmen will auch künftig über Zukäufe neue Märkte erobern.