Automatische Verschlüsselung auf der SSD mit fatalen Folgen
Eine sehr negative Entwicklung ist die inzwischen weit verbreitete selbstständige Verschlüsselung der Rohdaten auf der SSD. Diese vom Controller durchgeführte Verschlüsselung erfolgt oft ohne das Wissen und die Eingabe eines Passwortes seitens des Anwenders. Gerade diese Form der Verschlüsselung stößt nicht nur in der Datenrettungsbranche auf blankes Unverständnis. Dabei ist nicht die Verschlüsselung an sich, sondern der Mehrwert fraglich. Ist keine Passworteingabe notwendig, dann kann jeder User, der diese SSD funktionsfähig in die Hände bekommt, die Daten des Besitzers einsehen. Der Schutz durch Verschlüsselung greift hier also nicht. Sollte kein Zugriff mehr möglich sein, sei es durch Beschädigung des Controllers oder auch durch Firmwarefehler, so hat man keine Möglichkeit mehr, an die Daten zu gelangen. In einigen Fällen können nicht einmal professionelle Datenretter helfen. Hier arbeitet die Kryptographie an einer Stelle, wo sie es nicht soll. Weshalb Storage-Hersteller verstärkt auf diese Form der Verschlüsselung zurückgreifen bleibt bisher deren Geheimnis – ein Mehrwert für den Kunden ist zumindest vordergründig nicht zu erkennen.