Fünf beliebte Passwort-Manager im Detail
1. Nordpass - von den VPN-Spezialisten
Wer braucht´s: Die VPN-Spezialisten von NordVPN erweitern seit Ende November 2019 ihr Angebot um einen Passwort-Manager. Dieser trägt den Namen NordPass . Im Vergleich zu LastPass, Keepass & Co. soll NordPass vor allem im Bereich Sicherheit überzeugen.
Vorteile: NordVPN setzt bei NordPass vor allem auf eine einfache Bedienung und Sicherheit. Ähnlich wie andere Passwort-Manager bietet auch NordPass diverse Komfort-Funktionen. So können Eingabefelder automatisch ausgefüllt werden oder NordPass generiert bei Neuanmeldungen sichere Passwörter und merkt sich diese. Zusätzlich dürfen im NordPass-Safe auch Notizen und andere Daten abgelegt werden. Die Daten werden im NordPass-Tresor mit der 256 Bit starken XChaCha20-Verschlüsselung gesichert und zur Ableitung des Schlüssels wird Argon 2 verwendet. Die Nutzung unter Windows erfolgt über Browser-Erweiterungen, die für Chrome, Firefox, Opera, Brave, Edge und Vivaldi verfügbar sind.
Herstellerangeben: für Windows, Erweiterungen, Andoird, iOS - funktionsreduzierte Gratis-Version oder 2,49 Euro/Mon
2. Dashlane - Passwörter automatisch ändern lassen
Wer braucht's: Dashlane versucht, es dem Windows-Anwender möglichst leicht zu machen. Das automatische Einloggen in gespeicherte Konten ist eine Grundeinstellung und Log-in-Felder füllt die Software meist zuverlässig aus.
Vorteile: Dashlane ändert bestehende Kennwörter automatisch in bestimmten Intervallen. Dies erhöht die Sicherheit gegen übliche Hackerangriffe. Das funktioniert aber nur für bestimmte Onlinedienste. Bei wem das geht, zeigt Dashline an. Auch der Passwortmanager Lastpass bietet eine solche Funktion, jedoch für weniger Dienste als Dashlane. Doch selbst bei Dashlane fehlen in der Liste viele Websites, die vor allem für deutsche Nutzer wichtig sind. Zu viel darf man sich von dieser Funktion also nicht erwarten.
Dashlane verwaltet außerdem Rechnungen, etwa von einigen Online-Shops in einer digitalen Geldbörse. Das klappt zum Beispiel bei Amazon gut und liefert einen schönen Überblick über die eigenen Ausgaben. Gut gefällt uns bei Dashlane auch die Bedienerführung, die wir in den meisten Bereichen als sehr übersichtlich einstufen. Die App fürs Smartphone beherrscht das Ausfüllen von Log-ins in anderen Apps meistens sehr gut.
Nachteile: Die kostenlose Variante von Dashlane bietet keine Synchronisation der Passwörter mit anderen Geräten. Das kostenpflichtige Abo ist mit 40 US-Dollar pro Jahr recht teuer. Der Funktionsumfang ist nicht ganz so groß wie bei Lastpass, dadurch werden etwas weniger Tools für die Zwei-Faktor-Authentifizierung unterstützt.
Tipps: Anders als bei Lastpass können Sie Ihren Passwortsafe auch lediglich lokal speichern und nicht in die Cloud laden. Hierfür müssen Sie die Synchronisierung unter "Extras -› Einstellungen -› Sync" ausschalten.
Herstellerangaben: für Windows 7, 8, 10, Android, iOS / Preis: gratis für ein Windows-Gerät oder 40 US-Dollar pro Jahr für alle Geräte
Verschlüsselung: Die besten Gratis-Datentresore
3. Keepass - Open-Source-Passwortmanager für PC-Anwender
Wer braucht's: Wenn Sie Ihre Passwörter überwiegend am PC benötigen und nicht am Smartphone oder Tablet, ist Keepass interessant für Sie. Unter Windows erfolgt die Datenübertragung von Log-in-Name und Passwort in den Browser per Tastenkombination Strg-Alt-A. Die Benutzung auf Android ist zwar möglich, allerdings nur mit einigem Aufwand realisierbar.
Vorteile: Keepass ist Open Source und hat sich darüber einen hohen Vertrauensbonus verdient. Den Datentresor legen Sie selber als Datei mit der Endung "kdbx" auf der Festplatte an. Die Bedienung unter Windows ist einfach. Das Programm ist portabel, lässt sich also auf einen USB-Stick packen und auch auf andere Rechner mitnehmen .
Für Keepass gibt es Dutzende Erweiterungen, die dem Tool ebenso viele Zusatzfunktionen verleihen, etwa auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Darüber hinaus ist es kostenlos beziehungsweise Donationware (Software gegen eine freiwillige Spende).
Nachteile: Zwar gelingt das Ausfüllen von Log-in-Name und Passwort in Websites meist gut, andere Daten wie Adresse, Kontonummer oder Ähnliches lassen sich aber nur per Zusatztools einsetzen. Felder in Android-Apps sind nur per Copy & Paste zu befüllen. Weniger versierte Nutzer können viele Funktionen aus den Erweiterungen nicht verwenden, da deren Installation und Konfiguration aufwendig sind.
Tipps: Einen ausführlichen Ratgeber zu Keepass finden Sie hier . Wie Sie Ihre Datei mit dem Passwortsafe nicht nur am PC, sondern auch auf Android nutzen, verrät diese Anleitung .
Herstellerangaben: für Windows 7, 8, 10, Apps für Android und iOS von anderen Herstellern / Preis: kostenlos. Eine Spende an die Entwickler lässt sich über die Keepass-Website senden.
4. Lastpass - Passwortmanager mit Online-Datensafe
Wer braucht's: Wenn Sie sowohl unter Windows als auch unter Android und iOS einen komfortablen Passwortmanager benötigen, ist Lastpass eine gute Wahl. Besonders gut gefällt uns der "Formularassistent", der beim Ausfüllen der Adresse und anderer Daten auf Webseiten hilft. Zwar funktioniert er nicht immer perfekt, aber meist besser als bei den anderen Passwortmanagern.
Vorteile: Lastpass bietet viele nützliche Zusatzfunktionen, die sich meist auch einfach konfigurieren und nutzen lassen. Sie ermöglichen dem Passwortmanager eine Zwei-Faktor-Authentifizierung über zehn verschiedene Apps, Tools oder Sicherheitssticks, etliche davon sogar in der kostenlosen Lastpass-Version. Das Ausfüllen von Daten aller Art in den Windows-Browser läuft über das Lastpass-Tool zumeist problemlos. Auch unter Android funktioniert das Ausfüllen von Login-Daten in Browsern gut.
Nachteile: Die Bedienerführung kommt im Bereich "Einstellungen" etwas umständlich daher. Außerdem beziehen sich die Hilfetexte an einigen wenigen Stellen auf eine nicht mehr vorhandene Menüstruktur der Vorversion.
Tipps: Sie können eine Notfallmailadresse in Lastpass hinterlegen, über die Sie auch dann wieder an Ihre Kennwörter herankommen, wenn Sie das Masterpasswort vergessen haben. Das klappt übrigens auch bei Dashlane. Das betreffende Mailkonto sollten Sie allerdings gut schützen, etwa mit einer Zwei-Faktor-Anmeldung.
Die Gratis-Version von Lastpass hat nur wenige Funktionseinschränkungen und genügt den Ansprüchen vieler Nutzer ( Infos ).
Herstellerangaben: für Windows 7, 8, 10, Android, iOS / Preis: leicht funktionsreduzierte Gratis-Version oder 24 US-Dollar pro Jahr
5. True Key - Sichere und bequeme Anmeldung
Wer braucht's: Wenn Sie Ihren Passwortmanager mit einem zusätzlichen Schlüssel (Faktor) schützen wollen und das möglichst einfach ablaufen soll, dann ist True Key das richtige Tool für Sie.
Vorteile: Die Macher von True Key haben sich vor allem bei der Zwei-Faktor-Anmeldung viel Mühe gegeben. Das Tool bietet viele Optionen und unterstützt den Nutzer bei der Einrichtung mit einer durchdachten Bedienerführung unter Windows in der Browser-Erweiterung. So können Sie etwa den Log-in in True Key am Windows-PC nicht nur mit dem Masterpasswort schützen, sondern auch Ihr Smartphone als zweiten Schlüssel festlegen Möchten Sie sich in True Key am PC einloggen, so geht das lediglich, wenn Sie gleichzeitig Ihr Smartphone zur Hand haben und dort eine Wischbewegung machen. Die Smartphone-App selber lässt sich auch per Gesichtserkennung schützen. Allerdings raten Sicherheitsexperten von dieser Funktion ab, wenn dafür nur eine einfache Kamera zur Verfügung steht. True Key unterstützt sowohl am Smartphone als auch am Rechner einen eingebauten Fingerabdruckscanner.
Nachteile: An einigen Stellen wirkt True Key noch etwas aufgeblasen. Möchten Sie etwa nach der Installation der True- Key-Erweiterung unter Windows Passwörter aus einem Browser importieren, müssen Sie eine Zusatzsoftware mit 75 MB herunterladen.
Tipps: Das App-Ausfüllen unter Android funktioniert mit True Key sehr gut. Wenn Sie überwiegend ein Android-Smartphone oder -Tablet benutzen, könnte das Tool für Sie interessant sein.
Herstellerangaben: für Windows 7, 8, 10, Android, iOS / Preis: stark funktionsreduzierte Gratis-Version oder 20 US-Dollar pro Jahr
(PC-Welt)