Wodurch unterscheidet sich ein Computer vom anderen? Im Prozessor, Arbeitsspeicher, in der Grafikkarte, der Software-Ausstattung? Kaum. Die Hardware wird aufgrund ähnlicher bis identischer Leistungsmerkmale und -fähigkeiten immer austauschbarer. Anders gesagt: Für gängige Anwendungen ist es egal, ob man sie mit einem Standard-PC abarbeitet oder mit einem maßgeschneiderten.
Je mehr aber die Leistungsmerkmale der Hardware in den Hintergrund treten, desto wichtiger wird das Aussehen der Geräte. "Da heute in allen PCs fast dasselbe drin ist, und der Preisunterschied zudem kaum noch ins Gewicht fällt, wird tatsächlich über das Aussehen gekauft", kommentiert Meike Escherich, Principal Analystin bei Gartner, im Gespräch.
Und es sind vor allem die Konsumenten, die mit ihrem Kaufverhalten den Markt prägen. Auf Unternehmen bezogen heißt das: "Der Antrieb, welche Maschinen akzeptabel sind und welche nicht, kommt eindeutig von den Anwendern", so Escherich. Auch die Smartphones seien zuerst von der IT abgelehnt und vom Benutzer einfach "eingeschmuggelt" worden. So werde es auch mit anderen Enduser-Devices sein.
Smartphone, Netbooks, Notebooks, Desktop-PCs: Am liebsten werden sie dann gekauft, wenn sie schön aussehen oder Kultcharakter haben. Wer bei Apple nach der Mutter aller Design-PCs schaut, dem iMac, findet als ersten Eintrag - noch vor dem Register "Leistungsmerkmale" - im Menü den Punkt "Design".
Mit seinen ersten iPods und ihrer Anbindung an das hauseigene Musikprogramm iTunes hat der lange marode Computerhersteller - ob bewusst oder unbewusst - diesen Trend in großem Maße befeuert. Wer sich keinen MP3-Player von Apple leisten konnte, hat sich wenigstens die Kopfhörer in Weiß gekauft, damit es so aussieht, als ob.