Platz 4: Nokia N97 - der Desktop-PC im Miniformat
Mit dem N97 haben die Finnen ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass ihre Bezeichnung "Multimedia Computer" für Nokia-Smartphones keine reine Marketing-Floskel ist. So kommt das Gerät einem ausgewachsenen Desktop-PC schon relativ nahe, allerdings nicht nur in seiner Funktionsvielfalt, sondern auch in seiner Komplexität. Schuld daran ist in erster Linie das auf Fingerbedienung aufgemotzte Symbian-Betriebssystem (S60 5th Edition). Bei den Bemühungen, alles im sichtbaren Bereich anzuzeigen, löste Nokia den Menüpunkt System auf. Weitere wichtige Ordner wurden daher eine Ebene tiefer in der Kategorie Programme untergebracht. Für zusätzliche Verwirrung sorgt eine uneinheitliche Bedienung der Touch-Oberfläche.
Optisch präsentiert sich das Gerät mit seinem schräg aufstellbaren Display und der darunter liegenden Qwertz-Tastatur wie eine Art Mini-Netbook. Da die Oberseite zuviel Platz beansprucht, bleiben nur noch drei Zentimeter Platz für die lediglich dreizeilige Tastatur, deren Tasten entsprechend doppelt belegt sind. Trotz dieser Tücken lässt sich die Tastatur mit etwas Übung gut und zügig bedienen, zumal die Tasten relativ groß und griffig sind.
Hardwaretechnisch weist der Allrounder nahezu Vollausstattung auf, ohne jedoch mit besonderen Highlights aufzuwarten. HSDPA wird nur bis 3,6 Mbit/s unterstützt, auf den Upload-Turbo HSUPA verzichtete Nokia sogar komplett - trotz der allgemeinen Konzipierung des Geräts für die Social-Media-Nutzung.
Bei aller Kritik: Einmal konfiguriert, lässt sich das N97 nach etwas Eingewöhnungszeit richtig gut einsetzen. Die Anwendungen öffnen sich zügig und lassen - wie etwa der hauseigene Browser, Musik- und Videoplayer sowie die Navigationsoftware Nokia Maps - kaum Wünsche offen. Auch an Business-Nutzer hat Nokia gedacht und stellt unter anderem Pushmail via Mail for Exchange (MfE) zur Verfügung. Das mitgelieferte Office-Paket "Quickoffice" ist leider nur die Version zum Lesen von Dokumenten.
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