Mythen 23 - 25
23. Dateikomprimierung
Mythos: Die Windows-Dateikomprimierung ist ein prima Tool, das mehr freien Speicherplatz auf der Festplatte schafft.
Fakten: Wenn die Festplattenkapazität zur Neige geht, dann rät Windows dazu, Dateien zu komprimieren. Dabei geht Windows ähnlich zu Werke wie Winrar, Winzip und andere Komprimierungsprogramme. Allerdings entstehen keine ZIP- oder RAR-Dateien. Stattdessen packt Windows die Dateien automatisch aus, sobald Sie auf eines der komprimierten Verzeichnisse zugreifen, und komprimiert wieder, wenn Sie mit der Arbeit fertig sind. Dabei geht viel Rechenkapazität verloren, die Ihr PC besser den von Ihnen gestarteten Anwendungsprogrammen zukommen ließe. Statt die Dateikomprimierung zu verwenden, sollten Sie deshalb besser in eine neue Festplatte investieren.
24. Programmdateien
Mythos: Sämtliche Programmdateien sollte man komprimieren. Dann starten die Programme schneller.
Fakten: Das kostenlose Programm Free UPX komprimiert Programmdateien entsprechend den Microsoft-Standards „Portable Executable“ und „Common Object File Format Specification“. So spart es einige Megabyte Speicherplatz und steht in dem Ruf, den Rechner zu beschleunigen. Schließlich – so die These – lässt sich das geschrumpfte Programm ja schneller laden. In der Praxis bremst UPX Programme eher aus, denn auch wenn die Programmdatei ihre Endung „.exe“ behält, so muss sie vom Rechner doch wieder entpackt werden, bevor sie sich starten lässt. Nützlich ist UPX deshalb eher, wenn es darum geht, möglichst viele Programme auf einen USB-Stick zu quetschen.
25. Windows-Installation
Mythos: Wenn Windows muckt, muss es einfach mal neu installiert werden.
Fakten: Dieser Mythos stammt noch aus den Zeiten von Windows 95, 98 und ME. Jenen recht fehleranfälligen Betriebssystemen fehlten Schutzfunktionen, die in XP und Vista die Rettung beschädigter Systeme ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise die Systemwiederherstellung, mit der Sie den Zustand des Systems zu verschiedenen Zeitpunkten per Klick wiederherstellen.
Gegen eine reflexartige Neu-Installation sprechen verschiedene Gründe. So geht damit fast immer eine Neuformatierung der Betriebssystem-Partition einher. Dabei gehen fast zwangsläufig wichtige Daten verloren. Zum Beispiel die über die Computerverwaltung zugänglichen Protokolldateien, die bei der Ursachenforschung behilflich sein können, wenn auch die neue Windows-Installation den alten Fehler zeigt. Oder die Konfiguration diverser Programme, die der Anwender nun in mühevoller Handarbeit nachziehen muss. Oder das nur im Mailprogramm gespeicherte Passwort für den Zugriff auf den Mailserver.
Lässt sich eine Neu-Installation gar nicht vermeiden, dann sollten Sie dem Kunden raten, das alte System mit einer Software wie Acronis True Image zu sichern. Diese speichert den gesamten Inhalt beliebiger Festplatten-Partitionen in einer einzigen Datei, so dass Ihnen die Daten auch unter dem neuen Windows noch zur Verfügung stehen. Weil sich True Image auch von CD starten lässt, ist ein noch bootfähiges Windows keine Voraussetzung. (cm/pcwelt)
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