Umfrage unter Cisco-Partnern

Der Reifegrad der KI im Channel

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Cisco hat 1.500 seiner Vertriebspartner weltweit zu ihrem KI-Engagement befragt. Auch 62 Partner aus Deutschland waren dabei. Die Cisco-Reseller hierzulande fühlen sich im Vergleich gut gerüstet, was die auf sie zukommenden KI-bedingten Herausforderungen betrifft.
Im europäischen Vergleich fühlen sich deutsche Cisco-Partner gut über KI-Technologien informiert.
Im europäischen Vergleich fühlen sich deutsche Cisco-Partner gut über KI-Technologien informiert.
Foto: Cisco

29 Prozent der europäischen Cisco-Partner erwarten, dass sie in den in den nächsten vier bis fünf Jahren mehr als drei Viertel ihrer Umsätze durch KI-Technologien, also mit Hilfe der "Künstlichen Intelligenz", erzielen werden. Im europäischen Vergleich sind die Partner aus Deutschland etwas zurückhaltender, was ihre langfristigen Umsatzerwartungen mit KI betrifft. Nur ein Fünftel (19 Prozent) der Cisco-Partner hierzulande rechnet mit derartigen KI-bedingten Umsatzsprüngen.

Das ist das wichtigste Ergebnis der weltweiten Cisco Studie "Bridging the Customer AI Readiness Gap - The opportunities ahead for partners". Hierzu hat der IT-Infrastruktur-Hersteller 1.500 seiner Vertriebspartner weltweit befragt, davon 62 in Deutschland.

Die drei wichtigsten KI-Umsatztreiber sehen deutsche Cisco-Partner in folgenden Bereichen:

  • Infrastruktur (40 Prozent)

  • Cybersicherheit (24 Prozent)

  • Kundenerfahrung (zehn Prozent).

Die europäischen Cisco-Reseller sind da etwa skeptischer und schätzen das Potential von KI nicht ganz so hoch ein:

  • Infrastruktur (35 Prozent)

  • Cybersicherheit (14 Prozent)

  • Kundenerfahrung (zehn Prozent)

Cisco-Partner bemängeln die nicht ausreichende Anzahl an konkreten KI-Anwendungen.
Cisco-Partner bemängeln die nicht ausreichende Anzahl an konkreten KI-Anwendungen.
Foto: Cisco

Die Ergebnisse der Cisco-Studie belegen ferner starkes Vertrauen der Partner in ihre Kenntnisse und ihr Verständnis für die unterschiedlichen Aspekte der KI-Technologien. Doch in einigen Bereichen fühlen sich die Partner noch nicht aufgestellt. Die größten Barrieren sehen deutsche Partner in mangelnder Erfahrung beim Einsatz neuer Technologien (55 Prozent), in fehlenden Kenntnissen über Systeme und Prozesse (63 Prozent) und in noch ausreichend verfügbaren Technologien (44 Prozent). Die Ergebnisse im übrigen Europa fallen ähnlich aus. Nur in einem Aspekt unterscheidet sich die Einschätzung der europäischen Cisco-Partner etwas von der in Deutschland: 53 Prozent der EU-Cisco-Reseller sind der Ansicht, dass sie nicht genug Bescheid wissen über die vorhandenen KI-Technologien (zum Vergleich: in Deutschland waren es 44 Prozent).

Um die im Zuge des kommenden KI-Technologien erscheinenden Herausforderungen zu meistern, investieren die Partner in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Fast 71 Prozent der Cisco-Reseller hierzulande führen interne und externe KI-Schulungen durch.

Rüdiger Wölfl, Channel Chef Cisco Deutschland: "Wir unterstützen unsere Partner, um bei der Einführung, Umsetzung und Nutzung von KI am Ball zu bleiben."
Rüdiger Wölfl, Channel Chef Cisco Deutschland: "Wir unterstützen unsere Partner, um bei der Einführung, Umsetzung und Nutzung von KI am Ball zu bleiben."
Foto: Cisco Systems

Hier sieht aber Rüdiger Wölfl, Channel Chef Cisco Deutschland, noch Luft nach oben: "KI eröffnet unseren Partnern ungeahnte Umsatzchancen. Um dieses Potenzial zu heben, müssen sie aber ihre Fähigkeiten in Sachen Deployment weiter verbessern." Im gleichen Atemzug betont Wölfl, dass Cisco seine Partner bei diesem Vorhaben unterstützen möchte, weil seiner Meinung nach das Potenzial von KI für die Umgestaltung von Geschäftsprozessen immens ist und die Partner für die Kunden bei der Einführung und Nutzung von KI-Lösungen eine zentrale Rolle spielen: "Deshalb muss der KI-Reifegrad im Channel kontinuierlich wachsen", so der Channel-Chef weiter.

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