Buffalo-Manager Andreas Arndt

"Der Markt für Consumer-NAS zieht mächtig an"

08.11.2010

Ein NAS zu konfigurieren und zu administrieren ist häufig schwierig. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern?

Arndt: Vor ein paar Jahren war das in der Tat so, und wer die letzte Funktion aus einem NAS herauskitzeln will, braucht auch heute noch vertiefte Kenntnisse. Wir legen aber sehr viel Wert darauf, dass die Hemmschwelle niedrig liegt und eine Installation per Plug & Play erfolgen kann. Wir konzentrieren uns deshalb bewusst auf die Kernfunktionen eines NAS - zentrale Datenhaltung, Backup und Multimedia-Server - und deren einfache, assistentengestützte Konfiguration. Wenn heute meine Mutter in den Laden geht und so ein NAS kauft, schafft sie die Installation locker alleine.

Welche Technologietrends sehen Sie im Consumer-NAS-Bereich? Wird es vermehrt 2,5-Zoll-Festplatten- oder sogar SSD-NAS geben?

Arndt: Der Trend geht sicher zu kleineren Geräten mit 2,5-Zoll-Festplatten. Wir haben ja ein solches Produkt, die LinkStation Mini, da ist die Nachfrage sehr gut, obwohl das Gerät ein wenig teurer ist als 3.5-Zoll-NAS-Geräte derselben Kapazität. Das ist meiner Ansicht nach zurzeit unser Produkt mit dem größten Sex-Appeal. Der große Vorteil ist, dass das Gerät lüfterlos ist und praktisch geräuschlos arbeitet. Da müssen Sie ein Kreuz an die Wand machen, um das Gerät wiederzufinden, so leise ist es. SSD sehe ich noch nicht. Bei NAS steht vor allem die große Kapazität im Vordergrund, und in dieser Hinsicht sind SSDs einfach noch zu teuer. Flash-Laufwerke sind eher in anderen Bereichen interessant, wo es auf die Geschwindigkeit, die Robustheit oder die Energieeffizienz der Platte ankommt.

Welche Rolle spielen Online-Backup-Dienste im Consumer-NAS-Markt? Glauben Sie, dass sich die Nachfrage mittelfristig weg von NAS-Produkten auf solche Dienste verschieben wird?

Arndt: Daran glaube ich nicht. Das Sicherheitsdenken ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr stark ausgeprägt. Wer möchte beispielsweise die Sicherheitskopien seiner Musik-CDs ins Netz stellen? Es gibt natürlich Kunden, die unkritische Daten online ablegen. Bei wichtigen Daten landet aber eine Kopie doch eher im Bankschließfach als bei einem Online-Dienst. Meine privaten Fotos vom Strand möchte ich nicht auf einem Server irgendwo liegen haben. Es gibt ja genug Beispiele von Datenverlusten und Datenlecks. (haf)

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