Display und Handling
Display: Das 15,6-Zoll-Display unseres Testgerätes hinterließ mit seiner 3200 x 1800 QHD+ Auflösung einen ungewöhnlich scharfen, hellen und farbenfrohen Eindruck. Das Dell Handbuch gibt die maximale Helligkeit mit 400 "nits" an. In Europa spricht man von "cd/qm". Beides beschreibt den gleichen Wert. Unsere Messung hat eine maximale Helligkeit von 391 cd/qm ergeben, so oder so gehört das Display damit zu den sehr hellen Anzeigeeinheiten mit. Um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist es befriedigend bestellt, wir registrieren in einer Ecke eine Abweichung von bis zu 14 Prozent.
Beim Drehen des Notebooks blieb das Display ausgesprochen blickwinkelstabil. Vor allem die Farben fielen fast überhaupt nicht aus, egal ob wir von rechts, links, oben oder unten auf das Display schauten. Allerdings ist das Display nicht matt, somit nicht ganz spiegelfrei.
Auf die Bedienung mit dem Finger oder Fingernagel reagierte das große Display schnell und präzise. Nach kurzer Zeit schon fing der Autor an, die drei Bedienungsarten Tastatur, Touch-Pad und Touch-Display zu mischen und zu kombinieren. Das Display wurde damit quasi zum Riesen-Touchpad. Mit diesem kombinierten Input war der Autor schon nach kurzer Eingewöhnung produktiver als mit den herkömmlichen Einzelmethoden. Kurzum: Ein besseres Display hat der Autor bislang in keinem Notebook gesehen.
Handling: Tastatur und Handballenauflage wirken leicht gummiert, somit auch eher warm und griffig. Dagegen ist das Touchpad weitaus glatter und kühler, darauf rutscht der Finger besser.
Die Tasten haben für ein derart dünnes Notebook eine gute Hub-Tiefe, einen klaren Druckpunkt und genug Abstand voneinander. Nur die Entertaste ist relativ klein. Man trifft sie aber trotzdem gut, zumal kein Ziffernblock daneben sitzt. Eine Tastaturbeleuchtung gehört mittlerweile zur Grundausstattung.
Eigentlich hätte schon die schiere Breite des 15,6-Zoll Laptops einen komfortablen Ziffernblock ermöglicht. Insbesondere da ein solcher gerade bei Anwendungen für Workstations Unterstützung bieten kann. Man fragt sich also, warum dieser fehlt. Hat der Platz im Inneren des vollgedrängten Systems nicht mehr gereicht?
Dazu Markus Schütz von Dell auf Nachfrage: "Einen 10er-Block haben wir zugunsten einer flacheren Bauform eingespart". In der Tat seien die scheinbar leeren Bereiche links und rechts um die Tastatur im Innern dicht gedrängt mit Elektronik gefüllt. Kundenbefragungen hätten gezeigt, dass im intensiven Produktiveinsatz sowieso ein externes Keyboard vorhanden sei, oftmals in Verbindung mit speziellen Mäusen, Trackballs oder 3D-Eingabegeräten. Im mobilen, netzunabhängigen Einsatz gehe es oftmals nur darum, die Projekte zu präsentieren und dezente Änderungen durchzuführen. Ein 10er-Block sei also verschmerzbar, wenn man im Gegenzug ein flacheres und leichteres Gerät bekommt.
Das große Touchpad hat, aus Sicht des Autors, die perfekte Mischung zwischen rutschig und griffig. Es zeigte aber schon nach wenigen Stunden intensiver Nutzung eine leicht glänzende Patina, im Gegensatz zum großen Rest des Notebooks, auf dem die Finger ausgesprochen wenig Spuren hinterließen.
Schließlich kann man auch virtuelle Tastaturen auf das berührungsempfindliche Display des Laptops einblenden. Der Autor fand, sie reagieren extrem gut, so ähnlich wie bei den besten High-End-Smartphones. Das virtuelle Tastaturfeld lässt sich per Fingertipp in eine elektronische Schiefertafel umwandeln. So konnten wir mit dem Fingernagel auf das Display schreiben und zuschauen, wie die lateinische Ausgangshandschrift zeitnah in computerübliche ASCII-Zeichen umgewandelt wurde.
Nach dem Lösen von 12 kleinen Schräubchen ließ sich der Boden der extrem vollgepackten M3800 in einem Stück komplett abnehmen. Danach kamen wir bequem an die beiden Speicherriegel, das WLAN-Modul, die HDD-Festplatte, die mSATA-Mini-SSD und an den Akku. Diese Teile lassen sich binnen weniger Minuten austauschen oder upgraden. Die Workstation ist damit trotz extrem hoher Packdichte überwiegend service-freundlich. Das Freilegen von Tastatur, Touchpad, Display und Prozessor ist dagegen aufwändiger.