Oma Langes sehnlichster Wunsch zum 90. Geburtstag war es, endlich dieses Internet zu benutzen, das immer in der Tagesschau erwähnt wird. „Die Oma wollte sich Fotos von der Familie angucken und im Internet Nachrichten lesen“, sagt ihre Enkelin Svetlana (30) aus Köln, die als Webdesignerin bei einer kleinen Agentur arbeitet. „Außerdem habe ich ihr irgendwann Facetime gezeigt, das fand sie richtig toll, um mit uns in Kontakt zu bleiben.“
Einen Computer hatte die alte Dame allerdings nicht – und natürlich auch keinen Internetanschluss. „Wir wollten die Oma nicht mit technischem Kram verwirren“, sagt Svetlana, „außerdem wohnen wir über 80 Kilometer weit weg und können uns nicht ständig um ihren Computer kümmern.“ Svetlana entschied sich deshalb dafür, der Oma zusammen mit ihren Geschwistern ein gebrauchtes iPad Air mit Mobilfunkanschluss zu kaufen. „Das ist zwar nicht mehr wirklich schnell – aber der Oma reicht’s, die hat sich gefreut“, erinnert sich die Webdesignerin.
So wie Svetlana geht es derzeit vielen, deren Eltern und Großeltern im Seniorenalter plötzlich den Wunsch hegen, das Internet zu benutzen – ohne jemals einen Computer gehabt zu haben.
Risiken und Nebenwirkungen eines normalen PCs
Das Problem: Normale PCs und Macs sind für ältere Anwender in vielen Fällen zu komplex und zu teuer für das, was sie im Internet machen möchten. Für die Kinder und Enkel besteht zudem die Gefahr, dass durch Unkenntnis Fehler gemacht werden, die im Zweifel teuer werden können. Das Risiko, das von Trojanern wie Locky oder Fehlbedienung ausgeht, ist bei regulären Computern ausgesprochen hoch – und die junge Verwandtschaft muss die Probleme dann beheben. Hinzu kommt, dass DSL-Anschlüsse zwar nicht mehr teuer sind, aber in aller Regel enormen Aufwand bei der Verlegung erfordern. Von den zusätzlichen blinkenden Geräten wie dem Router an der Telefonbuchse einmal abgesehen, die einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor ins Spiel bringen. Wenn die Oma dann anruft und sagt, dass das Internet oder der Computer nicht mehr funktioniert, kann das zahllose Gründe haben, die sich nicht eben schnell über die ihrerseits komplexe Fernwartung lösen lassen.
Ein iPad kann dieses Dilemma elegant lösen, weil seine von Apple werksseitig eingerichteten technischen Beschränkungen in vielen Fällen verhindern können, dass es Probleme gibt. Zudem ist die Touch-Bedienung so intuitiv, dass auch Senioren sie im Handumdrehen verstehen. Ein günstiger LTE-Datentarif im Simkarten-Slot löst auch das Problem der ewig problematischen Router – und erspart den Senioren lästigen Kabelsalat. Und iPads der letzten Generation sind auch nicht mehr so teuer, dass man stattdessen einen billigen PC oder Laptop kaufen müsste.
Das sind die Vorteile des iPads für Senioren
Apples Dienstleistungen beinhalten inzwischen eine E-Mail-Adresse und einen Videochat, außerdem den Kartenservice und vieles mehr. Ein neues iPad kommt außerdem mit einer Reihe praktischer Anwendungen wie den Office-Programmen Pages, Numbers und Keynote sowie allen Programmen, die für den Einsatz als Internet-Terminal nötig sind. Und dank des iCloud-Backups müssen sich die älteren Herrschaften auch nicht selbst um die Datensicherheit kümmern: Sobald das Gerät am Strom hängt, erstellt es automatisch ein Backup und ist damit auch an dieser Front deutlich weniger komplex als alle anderen Geräte, viele Android-Tablets eingeschlossen.
Weitere Vorteile sind die Möglichkeit, Bücher auf dem Gerät zu kaufen und zu lesen sowie die Tatsache, dass die iOS-GUI auf dem scharfen Retina-Display nicht über unnötig kleine Elemente verfügt. Und weil Apple sich mit der Update-Frequenz zurückhält und auch Geräte, die nicht regelmäßig aktualisiert werden, wegen des geschützten Dateisystems gegen Viren und andere Schadsoftware unempfindlich sind, spielt es auch keine Rolle, wenn Oma nicht regelmäßig das letzte Update einspielt. Die Vorteile liegen also auf der Hand.
Den richtigen Internet-Tarif für Senioren finden
Vor dem Kauf eines iPads für die Eltern und Großeltern sollte zunächst sichergestellt werden, welche Art von Internetanschluss gewünscht ist. Wenn ein DSL-Anschluss mit WLAN vorhanden ist, etwa weil Oma und Opa im gleichen Haus wohnen wie die Enkel, reicht es zumeist, diesen per Powerline-Adapter oder einem WLAN-Repeater in die Wohnung der Silver Surfer zu verlängern. In den allermeisten Fällen wohnen Kinder und Enkel aber oft viele hundert Kilometer entfernt und es gibt keinen Internetanschluss. Dann sollten Sie einen möglichst günstigen LTE-Datentarif in einem Netz heraussuchen, dessen Abdeckung auch in der Wohnung des Seniors vorhanden ist. Das können Sie am einfachsten mit Ihrem eigenen Smartphone feststellen, wenn Sie bei Ihren Eltern oder Großeltern zu Besuch sind. Zusätzlich helfen die Abdeckungskarten der Mobilfunkanbieter T-Mobile, Vodafone und O2.
Ist die Netzfrage geklärt, empfiehlt sich die Buchung eines möglichst günstigen Tarifs, da viele Senioren nur eine kleine Rente haben und auch nicht gewillt sind, monatlich Unsummen für einen Internetanschluss auszugeben. Ein guter Anbieter für günstige LTE-Tarife ist zum Beispiel Simply: Der Anbieter hat O2-Anschlüsse mit zwei Gigabyte Transfervolumen für monatlich 9,99 Euro im Angebot, ein reiner Datentarif gleicher Kapazität im zuverlässigen D-Netz kostet zum Beispiel bei Congstar 14,99 Euro im Monat (Stand: März 2016). Wer sich auf dem Markt umschauen und Tarife nach seinen Bedürfnissen finden will, soll unseren Tarifrechner ausprobieren.