Breite CE-Basis für Apple Airplay
Loewe gehört neben Denon zu den vielen CE-Herstellern, die Apple Airplay unterstützen. Bis 2010 noch Airtunes genannt, ist das 2004 vorgestellte Airplay genau genommen ein von Apple als Lizenz vergebenes Streaming-Protokoll, das primär WLAN nutzt, aber auch über LAN die Einbindung entsprechend vorbereiteter Endgeräte in iTunes erlaubt. Mit Transferraten von bis zu 120 Mbit pro Sekunde lässt sich Musik maximal mit 44,1 kHz und 16 Bit übertragen, was CD-Audio-Qualität entspricht. Wer eine bessere Qualität wünscht, muss auf Airplay verzichten. Neben Musik kann Airplay auch Videos, Fotos oder auch Bildschirminhalte wie die vom Browsern oder von Videospielen übertragen oder spiegeln, wie man sagt.
Airplay ist zwar kein offen dokumentiertes Protokoll, hat aber schon eine Reihe von Drittanbietern auf den Plan gerufen, die ähnlich zu Miracast und DLNA auch entsprechende Portierungslösungen für andere Betriebssysteme entwickelt haben. Dazu gehören Aerodom für Windows und das Windows Media Center, Android HiFi und XBMC mit Unterstützung von praktisch allen gängigen Betriebssystemen.
Plattformübergreifend verbunden via DLNA
DLNA steht für die Digital Living Network Alliance und ist ein internationaler Zusammenschluss von IT-, CE- und Mobiltelefon-Herstellern mit dem Ziel der Interoperabilität aller DLNA-zertifizierten Geräte im Heimbereich. Ursprünglich als Digital Home Working Group von Sony und Intel 2003 gegründet, haben sich mit so großen Namen wie HP, Microsoft, Panasonic, Samsung, Cisco, Toshiba, Philips, Ericsson, Motorola und Nokia über 250 Unternehmen dem Standard angeschlossen. Im Februar 2013 wurden mehr als 18.000 unterschiedliche Modelle als DLNA-zertifiziert registriert, bis 2010 sollen schon über 440 Millionen entsprechende Geräte verkauft worden sein. Der lange geäußerte Kritikpunkt, dass DLNA so wichtige Video- und Audio-Codecs wie DiVX, Xvid, H.264 und MP3 nicht unterstütze, hat sich seit 2011 etwa weitgehend überholt.
Der Standard, der sich wie Miracast oder Intels Wireless Display (WiDi) über Wi-Fi Direct auch ohne WLAN-Router direkt mit einem Fernseher verbinden kann, eignet sich vor allem zum Streamen von Musik, Videos und Fotos und bietet dafür aufgrund der größeren Reichweite mithin auch die bessere Qualität als Miracast, sagt Röttgen. Dies zumal DLNA sich auch ins heimische Netzwerk einfügen lässt, um einen auf der Festplatte im Keller befindlichen Film per Handy-App auf dem Fernseher im Obergeschoss abspielen zu lassen. Bestbeans hat mit einem "beans cast" genannten Miracast-DLNA-2-in-1-Dongle, der im Mai 2013 bereits marktreif war, nach monatelangen Behördengängen im November des Jahres sein offizielles Debüt gefeiert.
Durch ein erst als Add-on angebotenes und zwei Monate später im beans cast v.2 integriertes Software-Tool hat bestbeans DLNA auch zum Spiegeln gebracht - bei Windows und Mac OS uneingeschränkt, nicht so beim iOS. Denn da würde das attraktive Preisgefüge der Sticks durch die von Apple erhobenen Lizenzgebühren gestört, weshalb auf die 1-zu-1-Spiegelung des Displays verzichtet wurde. Bei Android ist das Mirroring nur mit Miracast-fähigen Geräten ab 4.2 möglich.
Von Wi-Fi Direct zu WiDi und Miracast
Miracast und Intels WiDi werden oft in einem Atemzug genannt, weil beide auf Wi-Fi Direct aufsetzen und gewissermaßen verwandt sind. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass Intel es sich nicht schwer gemacht hat, WiDi zwar nicht ganz aufzugeben, diese aber zugunsten des größeren Ganzen in Miracast mehr oder weniger aufgehen zu lassen.
Im Unterschied zu Wi-Fi Direct genügt es bei Miracast nicht, dass nur ein Gerät den Standard unterstützt, aber wie eingangs schon gesagt, sind HDMI-Dongles für den Fernseher oder Videoprojektor schon für wenig Geld zu haben. Viele Adapter bieten nicht nur WiDi oder Miracast, sondern auch noch andere Standards.
Beim ersten beans cast erfolgte das Umschalten zwischen Miracast und DLNA noch per Knopfdruck, beim zweiten bereits softwaregesteuert. Weitere Verbesserungen sind mehr Audio-Codecs und das Buffering für die sanfte Videoübertragung ohne Artefakte, ein oft genannter Kritikpunkt bei Miracast. Grund dafür ist unter anderem die auch bei WiDi oft beklagte vergleichsweise geringe Reichweite von drei bis fünf Metern, die angegebenen zehn Meter werden kaum erreicht. Den Vergleich zu Googles Chromcast brauche man schon von der Übertragungsqualität nicht zu scheuen, davon abgesehen, dass beans cast keine Nutzerdaten sammle, betont Röttgen.