Interaktive Displays können Kosten sparen
Interaktive Displays spielen dabei eine wichtige Rolle. "Sie können bei einfachen Anfragen und Transaktionen Personal ersetzen", erläutert LG-Signage Spezialist Haase. "Dazu gehören nicht nur Touch-Displays, die in der aktuellen Lage zwangsläufig weniger im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang sehen wir auch eine große Nachfrage nach anpassbarem Content je nach Tageszeit oder aber auch die gezielte Kundenansprache mit den passenden Inhalten", ergänzt Martin Lienau von NEC. Er hat dabei Neuerungen in den Bereichen Real-Time-Analyse, Künstliche Intelligenz oder zielgruppenspezifische Ansprache neue Möglichkeiten für die Kampagnenplanung und -ausführung im Blick.
Der Markt verändert sich ständig und der Handel muss sich auf neue Verbrauchererwartungen, Online-Kanäle und digitale Technologien einstellen. "Der Kosten- und Effizienzdruck der Filialen nimmt dabei kontinuierlich zu. Displays für den PoS sind eine Möglichkeit, darauf zu reagieren", beschreibt Helmut Schmitz von Fujitsu die Situation. Monitoren kommen dabei eine zentrale Rolle zu: "Diese Bildschirme werden nicht mehr nur als reine Informationsquelle genutzt, zum Beispiel zur Anzeige von Artikeldaten, sondern auch zunehmend für andere Zwecke. So können verkaufsfördernde Aktionen auch bei geschlossenen Kassenbereichen dargestellt werden", sagt Schmitz. In Verbindung mit Kundenkarten ist es dann möglich, personalisierte Daten wie eine individuelle Ansprache beziehungsweise Anrede anzuzeigen. "Insgesamt können Displays in Fachabteilungen erheblich individualisiert werden. Es wäre etwa denkbar, beim Scannen eines Käseartikels in der Frische-Abteilung auch eine entsprechende Weinempfehlung anzuzeigen", skizziert er ein Anwendungsszenario.
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Acer-B2B-Vertriebschef Günther verweist auf eine weitere Anwendungsmöglichkeit im Sicherheitsbereich. So hat der Hersteller zusammen mit Partnern in der Sparkassen Arena in Kiel mit Partnern ein ausgeklügelten Brandschutz- und Rettungskonzept mit Signage-Unterstützung entwickelt und installiert. Zudem sieht er neben den Windows-basierten Lösungen auch einen Trend zu Chrome OS basierten Devices wie Chromeboxen und Chromebase: "Der Vorteil ist die auch für Laien einfache und komfortable Verwaltung über das Chrome Mobile Device Management. In diesem Umfeld kommen auch flexible Software Lösungen wie etwa die AppSpace-Plattform zum Einsatz", berichtet er. Laut Günther wurden solche Projekte vor allem in kleineren Ladenlokalen, Bars oder in Hotellobbys umgesetzt.
Bei NEC verzeichnet man ebenfalls große Nachfrage nach platzoptimierten und schlichten Signage-Lösungen, bei denen das Display sich in das Gesamtbild der Verkaufsfläche einfügt und nicht im Vordergrund steht. "Außerdem stehen auch weiterhin All-in-one-Lösungen, also beispielsweise ein Display in Kombination mit einem modularen Signage Player, hoch im Kurs. Signage Player mit OPS Slot-in PC oder Raspberry Pi sind flexibel und skalierbar und können entsprechend der benötigten Leistung angepasst werden", erklärt Martin Lienau. Ihm ist dabei ein lösungsorientierter Ansatz wichtig: "Für uns steht nicht die jeweilige Technologie im Vordergrund, sondern die Herausforderungen der Installation und wie wir sie bewältigen können". So können die Kunden von Large Format Displays über Laserprojektion bis hin zu LED-Lösungen wählen. "Damit findet sich eine Digital-Signage-Lösungen für jeden Einsatzort und -zweck", verspricht er.
Markus Korn von Samsung zeigt sich ebenfalls begeistert von den Möglichkeiten, die moderne LED-Technologie heute bietet. "Es gibt bereits jetzt beeindruckende Installationen in teilweise extremen Größenordnungen oder mit kreativem Design und speziell entwickeltem Content", schwärmt er. LED-Technologie bei Displays sei zwar nicht neu. "Wir befinden uns jedoch gerade erst am Anfang der breiten Akzeptanz im Markt", betont Korn.
Weitreichende Unterstützungsmaßnahmen
Die Unterstützungsmaßnahmen der Hersteller sind dabei vielfältig. Sie bieten Schulungen, Informationsmaterial Projekt- und Vertriebsunterstützung sowie Möglichkeiten, mit dem Endkunden Produkte und Lösungen live zu erleben. So richtet LG neben einem Showroom am Firmensitz in Eschborn demnächst auch eine Ausstellungsfläche in München ein. Bei Samsung bietet man im Rahmen des Step-Partnerprogramms Weiterbildungen, Zugang zu exklusiven Produktinformationen und kostenlose Werbematerialen. Dabei reagieren die Koreaner auf die aktuelle Situation: "Statt Präsenz-Workshops in Schwalbach haben wir Ende Mai zum ersten Mal interaktive Live-Sessions zu Produkt-Highlights durchgeführt", erzählt Markus Korn.
Bei NEC setzt man auch auf die Zusammenarbeit zwischen den Partnern, um für die Kunden die optimale Lösung zu finden: "Wir verfügen über ein großes Partnernetzwerk. Hier können wir aus geballtem Know-how schöpfen aber auch die richtigen Partner verknüpfen", erläutert Lienau. Partner und Kunden können in einer "Solutions Zone" sich ein Bild von bereits umgesetzten Lösungen machen oder sich inspirieren lassen. Zudem stellt der Hersteller den Händlern Experten zur Seite, die sie umfassend beraten und komplette Lösungen empfehlen können.
Corona bremst Signage-Projekte
Bei aller Freude über einen lukrativen Wachstumsmarkt geht die Corona-Pandemie auch an der Signage-Branche nicht spurlos vorbei. Die Krise hat dem stationären Handel schwer zugesetzt und könnte nun zu geringeren Investitionsbereitschaft führen. Zwar werden derzeit Lösungen zur automatisierten Einlasskontrolle stark nachgefragt, wie Samsung-Experte Korn bestätigt, doch die die Corona-bedingte Delle kann damit nicht kompensiert werden. "Wir sind im Investitionsgütergeschäft. Kein B2B-Kunde wird sich aktuell Impulskäufe leisten", meint Korn. "Überall wurden und werden neben laufenden auch solche Projekte zurückgestellt, die noch gar nicht begonnen haben", bestätigt Fujitsu-Mitarbeiter Schmitz.
So spürt man auch bei LG deutliche Auswirkungen auf das Geschäft im zweiten Quartal: "Wir nehmen aber auch wahr, dass die Lage sich langsam normalisiert". Langfristig geht LG davon aus, dass der Digital-Signage-Markt gesund weiterwächst. Dabei spiele sicher eine Rolle, dass Digital Signage als modernes Kommunikationsmedium Möglichkeiten bietet, die sich in Zeiten des Social Distancing besonders bewähren.
NEC-Product-Manager Lienau hofft daher darauf, dass die Auswirkungen nicht langfristig nachhallen: "Kurzfristig waren hier sicher ein kurzes Innehalten und ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Viele der Projekte, die wir umsetzen, sind jedoch langfristig geplant und nicht erst in den letzten Monaten entstanden", erklärt er. Auch Gerit Günther von Acer gibt sich optimistisch: "Wir sehen, dass der Handel wieder Fahrt aufnimmt und gehen davon aus, dass die Einzelhandelsunternehmen in den kommenden Monaten interessante Projekte in Sachen Digitalisierung und Digital Signage realisieren werden", glaubt er. So könnte die Digital-Signage-Branche zumindest im PoS- und Retail-Segment noch glimpflich aus der Corona-Krise kommen.
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