Coup von 3Com: Netzkomponenten verstehen Open Source

15.02.2007

Der Anfang einer offenen, interoperablen Architektur

Erklärtes Ziel von 3Com ist es, mit OSN eine Alternative zu den vorherrschenden "Single-Vendor"-Angeboten zu offerieren. Dass damit die marktbeherrschenden Größen Cisco, Juniper und Alcatel, aber auch HP und Nortel attackiert werden, bejaht der Netzwerker. "Kunden haben bei diesen nur die Wahl, deren Produktentwicklungen zu folgen. Wir hingegen setzen auf "Best of Breed", auf Offenheit und auf das Interesse von Softwareanbietern, auf unserer Plattform ihre Produkte zum Laufen zu bringen. Das vor allem unterscheidet uns von Cisco und anderen", unterstrich Honour unmissverständlich die 3Com-Strategie.

Dem Marketier zufolge werden sowohl die Menge der Partner als auch die Güte der Applikationen darüber entscheiden, was OSN wert ist. Mit Blick auf Serviceprovider und Systemintegratoren nennt der Manager als wichtigste Applikationen Sicherheit, Voice over IP, Kommunikation und Virtualisierung. Dass weitere dazukommen werden, ist ausgemacht - "wir führen viele Gespräche mit ISVs" (Honour) -, und selbstverständlich werden auch die Switches für Applikationen geöffnet. Das Netz solle fähig sein, auf gleicher Höhe und zeitgleich mit unternehmenskritischen Anwendungen und Diensten zu operieren, erläuterte Honour.

In ersten Reaktionen zeigten sich amerikanische Analysten überzeugt, dass 3Com einen neuen und vielversprechenden Ansatz gewählt habe. So sagte Zeus Kerravala, Analyst der Yankee Group, 3Com habe klar erkannt, dass es, um mit Cisco konkurrieren zu könne, eine eigene Netzstrategie anbieten müsse. OSN stehe diametral zu Ciscos ISR-Ansatz (Intergrates Service Router), eine Ende-zu-Ende-Kontrolle aller Applikationen und Dienstleistungen im LAN anzubieten. "OSN ist eine wirkliche Alternative: Komponenten zu entwerfen, auf denen ein Bündel von "Best of Breed"-Anwendungen läuft.

Doch Kerravala beschäftigte sich auch mit der nahe liegenden Frage, ob 3Com stark genug sei, OSN zu vermarkten. Das werde sich zeigen, gab er vorsichtig zur Antwort.

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