Web Apps mit Responsive Design
Wer erinnert sich noch an die Zeit, da URLs eine statische Website mit Text und Bildern referenzierten? Ein idyllischer Gedanke, einfache sämtliche bereitzustellenden Informationen in ein Netzwerk separater Seiten zu packen, die in Ihrer Gesamtheit dann als Web-Aufritt oder allgemein eine Website bezeichnet wurden. Heutige Web-Anwendungen sind in der Regel lediglich Frontends für Datenbanken, aus denen der eigentliche Content Nutzer- und Fall-abhängig generiert wird. Braucht eine Web-Anwendung Informationen, holt sie sich diese aus der Datenbank und presst sie in die vorgebebene Darstellungsform.
- Ruf mich...
Wer bei der Elektronik-Hersteller-Website conceptronic.net Kontakt sucht, bekommt immerhin eine Kontakt-Mailadresse – leider aber nur nach dem Muster „info@“... - ... NICHT an!
... und wer hier gar Ärger mit den Produkten hat, soll ein überlanges Formular ausfüllen, das dazu auf der deutschsprachigen Seite ausschließlich in englischer Sprache präsentiert wird. - Mich schon!
Offen und kommunikationsfreudig: Der Soundsystem-Hersteller Sonos verspricht neben einer hervorragenden Support-Hotline, alle E-Mail innerhalb eines Arbeitstages zu beantworten. Sogar die E-Mail-Adresse des CEOs ist angegeben. - Infomüll
Diese Bilder stammen bestimmt nicht von Mitarbeitern oder Kunden des Security-Anbieters Symantec. Fotos vom Stock-Bilderdienst sind im Web meist überflüssige Dekoration. - Sehtest ohne Augenarztbesuch
Kleiner Text, grau auf weiß: Wer bei BMW Hauptmenü und Texte lesen kann, braucht keine Brille. - Nervenzerreißprobe
Nervenprobe statt Beruhigung: Websites aus dem Bereich Wellness (im Bild: www.meridianspa.de) oder Design-Hotels wollen mit Hintergrundmusik häufig eine gewisse Stimmung erzeugen – erreichen damit aber oft das Gegenteil. - Wenn die Balance kippt
Man sollte sehr vorsichtig dabei sein, Inhalts und Werbebereiche zu stark zu vermischen. Eine optische Trennung belästigt den Besucher weniger – und wenn er nicht mehr kommt, ist die Werbung sowieso wirkungslos. - Achtung, Werbung
„Vorsicht vor zu viel Werbung“ gilt auch für Eigenwerbung wie Hinweise auf Sonderangebote in Online-Shops (hier auf der Startseite von www.pixmania.com). - Navigation aus der Hölle
Wer beim Otto-Versand den Baumarkt aufklappt, wird mit einer Flut von Unterpunkten (Noch mehr gibt es unter „mehr“) überfordert. - So geht's auch
Wie ein gutes Klappmenü aussehen kann, zeigt Vimeo.com: Wenige, aufgeräumte Unterpunkte, die mit kurzen Texten vor dem Klick erklärt werden.
Es besteht keine Notwendigkeit, diese Daten mit all den Extras, die man zum Bau einer modernen Website benötigt, in einen direkten Zusammenhang zu bringen, denn der Daten-Layer wird bei modernen Web-Projekte isoliert und unabhängig von der eigentlichen Formatierung und Präsentation der Daten behandelt. Dabei spielt auch die zunehmende Verbreitung von Mobile Computing eine wichtige Rolle. Eine Webseite sollte daher heute über ein einfaches responsives Design verfügen, das sich automatisch an den Formfaktor des Endgerätes anpasst und sich wie eine App verhält. Damit lässt sie sich auch problemlos über einen App-Store distribuieren.
Mobile Web-Apps
Haben Sie eine großartige Idee für eine mobile Anwendung? Dann sollte Sie separate Versionen für iOS, Android, Windows 8 oder vielleicht BlackBerry OS schreiben. Allerdings brauchen Sie für jede Plattform mitunter andere Programmiersprachen und Frameworks. Außerdem sind die App Stores der einzelnen Plattformen sehr unterschiedlich. Sie könnten aber damit beginnen, erstmal eine reine HTML-App zu bauen und auf einer Webseite anzubieten, die alle Plattformen bedient. Das erleichtert Ihnen auch die Pflege von Bug-Fixes und Korrekturen. Dabei kann die HTML-Ebene aufgrund schnellerer Chips durchaus mit nativen mobilen Apps konkurrieren.
Entwickeln im Webinterface
Vor langer Zeit arbeiteten Programmierer mit einem kommandobasierten Compiler. Später setzte sich der Trend durch, diesen zusammen mit einem Fullscreen-Editor und weiteren Tools zu einer so genannten integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) zusammen zu schnüren. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass IDEs zu browserbasierten Werkzeugen mutieren. Werfen Sie einen Blick auf das beliebte CMS Wordpress. Das System bringt einen eigenen, eingebauten Editor mit, der es erlaubt, den Code des eigenen Web-Projektes direkt zu bearbeiten. Microsoft Azure erlaubt sogar das direkte Schreiben von JavaScript-Code. Zwar bieten diese Lösungen nicht gerade die besten Debugging-Möglichkeiten und es ist auch nicht ganz ungefährlich, den Code eines Produktivsystems direkt bearbeiten zu können, aber die Idee ist zweifelsohne gut.