Folgen der Schatten-IT

Cloud untergräbt IT-Kontrolle

23.11.2011
Von  und Dietmar  Wiedemann


René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

Schatten-IT ist näher als man denkt

Das ist schon lange Realität. Große Unternehmen kontrollieren bereits Reisekosten- und Kreditkartenabrechnungen auf wiederkehrende Zahlungen, denn sie geben Hinweise darauf, ob Fachabteilungen heimlich Cloud-Services beziehen. Oft ist es den Mitarbeitern nicht bewusst, dass die Schatten-IT enorme Probleme verursacht.

Durch unkoordiniertes Cloud-Sourcing können isolierte Dateninseln entstehen, weil Services verschiedener Anbieter selten kompatibel zueinander sind. In der Folge kommt es zu einer Fragmentierung der Informationsarchitektur des Unternehmens. Gefährlich wird es zudem, wenn Mitarbeiter leichtfertig personenbezogene Daten unverschlüsselt in eine außereuropäische Public Cloud übertragen.

Sie verletzten damit deutsche Datenschutzbestimmungen und bescheren ihrem Arbeitgeber schlimmstenfalls ernsthafte rechtliche Probleme. Darüber hinaus hat eine unachtsame Provider-Auswahl Lock-in-Effekte zur Folge. Spätestens wenn die Geschäftsbeziehung zum Provider beendet werden soll, können hohe Kosten für die Datenmigration entstehen. Diese potenziellen Risiken verdeutlichen, warum jeder CIO ein berechtigtes Interesse hat, heimliches Cloud-Sourcing zu unterbinden.

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