Partnergipfel des Netzwerkkrösus - Transformation im Anmarsch

Cisco will Channel profitabler machen

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Cisco strotzt vor Kraft und gab sich auf der fünftägigen Partnerkonfenenz Mitte November 2018 entsprechend selbstbewusst.

Ciscos Strategie, die Transformation voranzutreiben sowie Cloud und Software in den Vordergrund zu rücken, scheint aufzugehen und soll nun für gemeinsames profitables Wachstum verstärkt in den Channel getragen werden.

Partnergipfel: Cisco stimmt den Channel auf die Transformation ein

Totgesagte leben länger, so könnte man Ciscos CEO Charles H. alias "Chuck" Robbins' Rede interpretieren, als er am vierten Tag des Partnergipfels 2018 in Las Vegas vor rund 4.000 Teilnehmern in die Runde warf: "Wie viele existenzielle Bedrohungen gab es, die uns hätten zerstören können?" Dabei zählte er unter anderem Aspekte auf wie Commodity-Hardware und darauf laufende Open-Source-Software, Software definiertes Networking (SDN), Whitebox-Anbieter und die verstärkte Cloud-Nutzung.

Statt diese Bedrohungen als real zu betrachten und ernst zu nehmen, habe man beschlossen, diese in Chancen zu verwandeln, so Robbins, der 2015 bei dem Netzwerkriesen vom langjährigen CEO John Chambers (nun Aufsichtsratsvorsitzender) das Ruder übernahm. Transformation soll zur treibenden Kraft werden bei dem kalifornischen Unternehmen. Ein wichtiger Baustein ist das anfangs noch mit viel Skepsis aufgenommene Software definiertes Networking, das sich in Cisco SD-WAN wiederfindet, vereint mit einem hohen Maß an Sicherheit.

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Der Cisco Partner Summit 2018 vom 12. bis 15. November stand denn auch ganz unter dem Motto: Unmögliches möglich zu machen - kurz unter dem bezeichnenden Schlagwort "The Bridge to Possible" zusammengefasst. Darunter versteht Cisco Chancen für sich und die eigenen Partner weltweit - mit dem neuen Fokus auf Managed Services, Software und Cloud hin zu neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz.

Cisco-Partner bleiben wichtigste Umsatzträger

ChannelPartner war wie jedes Jahr vor Ort und hat die Aufbruchstimmung bei Cisco und bei den Partnern hautnah miterlebt. Für beide Seiten gab es auch etwas zu feiern: 25 Jahre Go-to-Market über den Channel. Wie Robbins sagte, sehe er sich als langjähriger Channel-Verantwortlicher im Vorteil, wenn es darum geht, diese Strategie weiter voranzutreiben. Der Channel-Anteil macht rund 85 Prozent des Umsatzes aus, so der Chairman und CEO des Netzwerkriesen.

Schließlich stand der Partnergipfel in der Glitzerstadt des Glückspiels Las Vegas auch im Zeichen der Wachablösung. Gerri Elliot ist als Executive Vice President zum Beispiel die neue Vertriebs- und Marketingchefin und sie hat den Summit-Slogan "The Brigde to Possible" geprägt. Amy Chang zeichnet als Senior Vice President für die Collaboration Technology Group verantwortlich. Sie gab zu, dass Ciscos Cloud-Strategie bisher etwas arrogant herüberkam und durch Silo-Lösungen begrenzt war, versprach aber, die Dinge zu ändern und deutete in dem Zusammenhang auf rapide Verbesserungen bei der Integration von WebEx und Jabber hin.

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Foto: Cisco Systems

An die Stelle der ehemaligen Channel-Chefin Wendy Bahr, die das Unternehmen im August 2018 verlassen hat, ist mit Oliver Tuszik ein alter Bekannter aus dem deutschen Channel (Computacenter, Cisco Deutschland) auf die Bühne getreten - nun mit weltweit reichendem Verantwortungsbereich. Als globaler Channel-Chef hat der Tuszik gleich energisch durchgegriffen und eine Reihe von neuen Initiativen für Reseller gestartet.

Der neue globale Channel-Chef will vor allem das Thema Application Lifecycle Management nach vorne tragen. Dieses Geschäftsfeld hat Cisco erst 2016 mit wenigen Pilotpartnern für sich entdeckt. Tusziks Vision sei es nun, mit dem Fokus auf die Betreuung der Kunden über den kompletten Lebenszyklus im Rahmen des Lifecycle-Advisor-Programms die Partner in die Lage zu versetzen, aus dem Hardware-dominierten Geschäftsmodell auszubrechen und strategisch zu einer profitableren Partnerschaft mit den Kunden zu gelangen.

Ungebrochenes Wachstum

Zur Mitte des fünftägigen Partnergipfels hat Cisco die aktuellen Quartalszahlen verkündet. Und die sind durchaus positiv ausgefallen. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal des Fiskaljahres 2019 um acht Prozent und der Nettogewinn sogar um 14 Prozent. In EMEA war das Umsatzwachstum mit plus sechs Prozent etwas schwächer als weltweit. Chairman und CEO Chuck Robbins sprach von einem großartigen Quartal, im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rechnet aber mit einem leicht abgeschwächten Wachstum von fünf bis sieben Prozent.

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