Obwohl die technischen Rahmenbedingungen durch die SEPA-Einführung in Deutschland bereits gegeben sind, bezeichnen Fachleute die geplante Lastschriftpraxis als Zukunftsmusik. Problematisch sei insbesondere, dass das Lastschriftverfahren in zahlreichen europäischen Ländern nicht gesetzlich geregelt ist, sondern auf gemeinsamen Abkommen der nationalen Kreditinstitute beruht. Zudem herrsche noch immer ein Unwissen über die Möglichkeiten der neuen Regelungen vor. Vor diesem Hintergrund dauern die nötigen Gesetzgebungsprozesse deutlich länger als sich das viele Unternehmen wünschen, heißt es in der PPI-Aussendung.
Der Andrang nach einer aktiven Nutzung der vereinheitlichten Regelungen ist groß. So will bereits jedes vierte Unternehmen die SEPA-Lastschrift noch im laufenden Geschäftsjahr testen. Erste Befragungen gehen sogar davon aus, dass ab 2010 rund 30 Prozent der Firmen planen, ihre Lastschriften ausschließlich im SEPA-Format durchzuführen. Dies betrifft sowohl die neu geschaffene Möglichkeit des internationalen Lastschrifteinzugs als auch Lastschriften, die innerhalb Deutschlands getätigt werden. Den Hauptvorteil sehen Experten darin, dass nationale und internationale Zahlungen auf dieselbe Art bearbeitet werden können.
Die PPI-Erhebung zeigt auch, dass 43 Prozent der deutschen Unternehmen, die sich über die Möglichkeiten von SEPA informiert haben, die europäische Lastschrift für eine der wichtigsten Neuerungen des einheitlichen bargeldlosen Zahlungsraumes halten. Ein zügiges Vorgehen beim Schaffen der rechtlichen Rahmenbedingungen könnte somit die Akzeptanz erheblich steigern, sind sich Wirtschaftsbeobachter einig. Der Erfolg grenzüberschreitender Überweisungen, die viele Unternehmen bereits mit Anfang 2008 nutzen, zeigt das große Potenzial der SEPA-Vereinheitlichungen. (pte/mf)