Gängige Codes im Arbeitszeugnis
Die Arag-Experten nennen gängige Formulierungen aus Leistungs- und Verhaltensbewertungen und sagen, was diese in Wahrheit bedeuten:
"Er hat alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt." | = Er ist ein Bürokrat, der keine Eigeninitiative zeigt. |
"Mit seinen Vorgesetzten ist er gut zurechtgekommen." | = Er ist ein Mitläufer ohne eigene Meinung. |
"Wegen seiner Pünktlichkeit war er stets ein gutes Vorbild." | = Seine Leistung ist nicht weiter erwähnenswert. |
"Alle Arbeiten erledigte er mit großem Fleiß und Interesse." | = Er hatte keinen Erfolg. |
"Er war immer mit Interesse bei der Sache." | = Er hat sich bemüht, aber nichts geleistet. |
"Wir lernten ihn als umgänglichen Kollegen kennen." | = Er war unbeliebt. |
"Er war ein zuverlässiger/gewissenhafter Mitarbeiter." | = Er wollte sich einbringen, leistete aber nicht viel. |
"Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei." | = Er trinkt zu viel/hat ein Alkoholproblem. |
"Er war tüchtig und in der Lage, seine Meinung zu vertreten." | = Er war sehr von sich eingenommen und nicht kritikfähig. |
"Er war ein anspruchsvoller und kritischer Mitarbeiter." | = Er war ein egozentrischer Nörgler. |
"Ihm wurde die Gelegenheit zu Fortbildungsmaßnahmen geboten." | = Er hatte keine Interesse daran, sich weiterzubilden. |
"Er hat alle Aufgaben in seinem und im Firmeninteresse gelöst." | = Er hat Firmeneigentum entwendet. |
"Er zeigte stets Engagement für Arbeitnehmerinteressen außerhalb der Firma." | = Er hat sich an Streiks beteiligt. |
"Für die Belange der Belegschaft bewies er immer Einfühlungsvermögen." | = Er suchte sexuelle Kontakte im Arbeitsumfeld. |
Praxistipp:
Diese versteckten Mitteilungen sind nur die besonders häufig aufgefallenen Aussagen. Es ist jedoch ungewiss, welche im Einzelfall das Gericht als "Geheimcode" untersagen würde. Da ihnen aber bekanntlich "Verstecktes" anhaftet, wird der Arbeitgeber sicher auf Verlangen ein nachgebessertes Zeugnis erstellen.
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