Mit der Einführung des 10,5" iPads Pro bringt Apple nicht nur eine größere Bildschirmdiagonale auf den Markt, auch die Displays ist bei den neuen iPads ein Stück weit besser als die der Macbooks. Mit iOS 10 und bald auch iOS 11 hat Apple aber die eigene Fotos Anwendung so weit verbessert, dass für Standardaufgaben gar keine Drittanbieter App mehr von Nöten ist.
Ausstattung und Ansprüche
Unsere Testumgebung besteht aus einem iPad Pro 10,5" mit 512 GB, dem SD-Karten-Adapter von Apple und einer Nikon D3300. Zudem benutzen wir eine 64GB große SD-Karte, die mit bis zu 45 MBit/s schreiben und lesen kann. Die SD-Karte sowie die Spiegelreflex spielen hier im Einstiegsbereich. Außerdem haben wir iOS 11 Beta 4 im Einsatz. Die Fotoanwendung hat also mehr Funktionen als unter iOS 10.
Unsere Ansprüche sind auch hier nicht Bilder á la National Geographic zu veröffentlichen, sondern Bilder für Erinnerungen, Freunde und Familie zu schießen und zu bearbeiten. Die Qualität ist aber gut genug, um erste Ergebnisse auf Fotowebseiten wie 500px zu veröffentlichen.
RAW-Bilder importieren
Die Nikon hat die ersten Bilder aufgenommen, und im eigenen RAW-Format abgespeichert (.NEF). Diese sind circa 10-15 MB groß. Der SD-Karten-Adapter von Apple lässt sich problemlos am iPad anschließen, und die SD-Karte einführen.
Zum Importieren der Bilder öffnen wir die Anwendung Fotos, die mit iOS standardmäßig mitgeliefert wird. Das iPad erkennt die Bilder im RAW-Format und lässt den Anwender entweder alle auf einmal, oder selektiv importieren. Nach dem erfolgreichen Import bietet iOS automatisch an, alle gerade importieren Bilder von der SD-Karte zu löschen.
Bilder bearbeiten
Zum Bearbeiten der einzelnen Bilder bietet Apple seit iOS 11 erweitere Werkzeuge an. Wie von professionellen Bearbeitungsanwendungen gewohnt können Belichtungszeit, Farbräume und weitere Basiswerte verändert werden.
Außerdem arbeitet das automatische Verbessern von Bilder seit der letzten Version erheblich besser als noch unter iOS 10. Bilder die im RAW-Format aufgenommen wurden, lassen mit einem Klick auf den Zauberstab automatisch anpassen. Belichtung, Farben und andere Werte werden von der Software von selbst angepasst.
Die Ergebnisse lassen sich sehen. Zwar werden hier keine Meisterwerke abgeliefert, aber der Algorithmus erkennt Unterbelichtung und zu geringe Schwarzpunkte von selbst, und verbessert sogar Farbräume erstaunlich gut. Bei Nachtaufnahmen jedoch, die meist sehr granulare Abstimmungen erfordern, scheitert die Anwendung.
Die Software versucht hier die Dunkelheit mit einer höheren Belichtung und Helligkeit aus zu gleichen, ohne auf die Details zu achten. Was wir aber fest stellen konnten ist: Um Bilder Familien gerecht auf zu bereiten, ohne hunderte Bilder selbst nach zu justieren, ist die Anwendung Fotos in iOS 11 durchaus in der Lage. Nur ab und an mussten wir selbst Hand anlegen.