Zusätzliche Funktionen
Was wir (bisher) nicht getestet haben: An das Google WiFi lassen sich jeweils per Ethernet weitere Geräte anschließen, es handelt sich schließlich um vollwertige Router. In unserem Szenario wäre etwa der alte iMac unterm Dach dafür prädestiniert, sich per Kabel an den Router im zweiten Stock anzuschließen, denkbar wäre aber auch, netzwerkfähige Drucker oder Netzspeicher an geeigneten Stellen an das Netz anzudocken.
Über die App kann man auch ein Gastnetz einrichten, über das Besucher in das Internet kommen, aber keinen Einblick in das private Netz bekommen.
Für Familien bestens geeignet: Zu bestimmten Zeiten lassen sich bestimmte Geräte vom Netzwerkzugang ausschließen. Logischerweise müssten wir dann auch das Default-WLAN am Speedport abschalten, aber das ist ja nur ein Knopfdruck - und hilft auch nur so lange, bis eines der offline gesetzten Familienmitglieder wieder das Knöpfen drückt, wenn wir nicht das Passwort des Speedport-Netzes für uns behalten...
Auch für das Smart Home ist das Google WiFi vorbereitet, wir können bestimmte Geräte damit steuern oder unseren Gästen erlauben, Videos auf den Fernseher zu streamen, auch lässt sich die Nutzung bestimmter Geräte erlauben. Doch nur eine Smartlampe von Elgato (Avea) steht bei uns derzeit für diese Zwecke zur Verfügung.
Das dritte Gerät bringt keine große Verbesserung mehr
Nun wäre es gewiss vernünftig, ein drittes Google Wifi im zweiten Stock aufzustellen. Genau das tun wir auch, wir haben noch ein zweites Zweierpack besorgt, für das Google in seinem Store 250 Euro verlangt. Einzeln kostet ein Google Wifi 140 Euro, das Paket mit drei Geräten ist für 360 Euro zu haben.
Wieder scannen wir den QR-Code und sagen der App, dass wir das neu gefundene Gerät in das bestehende Mesh einbinden wollen. Wieder ein Treiber-Download und eine kurze Einrichtung, ab ans Messen. Das Ergebnis: Im Schnitt kommen wir auf 64,14 Mbit/s im Download, das ist nur wenig besser als der zuvor ermittelte Wert. Nur haben wir eine wesentlich geringere Fehlerbreite: 4,18 Mbit/s. Das Problem mit dem schlechten Netz unter dem Dach haben wir wohl gelöst. Um das auf der Terrasse kümmern wir uns zu einem späteren Zeitpunkt. Entweder mit einem vierten Mesh-Gerät in der Nähe des dreifach verglasten Fensters oder mit einem Powerline-Adapter, denn Strom hätten wir draußen ja.
Anmeldung erforderlich
Kann Google, nachdem wir uns beim Anbieter registriert haben, unsere Daten überwachen? Das darf nicht der Fall sein, dank der Anmeldung haben wir aber auch von außen Zugriff auf einige Funktionen unseres Heimnetzes. Wir wissen zum Beispiel, wie viele der Mesh-Punkte gerade aktiv sind und sehen weitere Informationen zu unserer Infrastruktur. Auch das Gastnetz konnten wir von außen einrichten. Ab Werk ist der Abgleich über Googles Cloud aktiviert, in den Datenschutzeinstellungen lässt sich das jedoch abschalten.
Schnell betriebsbereit
Was ein wenig im Schlafzimmer stört: Im Betrieb leuchtet das Google Wifi recht hell in blau-grün. Da man im Schlaf eher kein flottes WLAN benötigt, stecken wir es einfach aus und nehmen es am Morgen wieder in Betrieb. Bis wir das iPhone greifen und nachsehen können, hat es sich längst wieder vermascht. Aus Neugier schalten wir das Gerät im ersten Stock wieder aus und messen im zweiten Stock erneut. Die Messungen bestätigen unsere Theorie, über zwei Stockwerke hinweg wird das Signal deutlich schwächer, oben kommen hier nur noch 35,2 Mbit/s im Download an. Das Zwischengerät wieder eingesteckt und es sind tatsächlich wieder 72,1 Mbit/s und das sogar mit einem nur geringen Messfehler – schön.
Fazit
Die Mesh-Technologie hält bei uns ihr Versprechen und versorgt uns im ganzen Haus mit optimalem WLAN. Die Google-Lösung ist zwar nicht ganz günstig, im Prinzip reicht aber ein Google Wifi für ebene und nicht besonders große Wohnungen aus, die Lösung im Zweierpack wird man benötigen, hat man Stockwerke zu überwinden. Bevor man sich aber ein weiteres Einzelgerät oder gleich den Dreierpack anschafft – beides im Google Store zur Zeit nicht erhältlich, aber zu meist überhöhten Preisen bei anderen Händlern – kann man noch an der Aufstellung der Geräte optimieren. Wir könnten unser WLAN-Problem gewiss auf Dauer auch mit nur zwei Google Wifi lösen. Im Flur des ersten Stocks diente das Google Wifi womöglich auch noch als Nachtlicht. (Macwelt)