Bei Avira gilt seit Januar 2006 eine neue Vertriebsmaxime. Der Antiviren-Spezialist möchte möglichst schnell auf einen rein indirekten Vertrieb umstellen. "Bis Dezember 2006 werden wir 90 Prozent unseres Umsatz über unsere Wiederverkäufer machen", sagt Rainer Witzgall, Executive Vice President und Vertriebsverantwortlicher bei Avira. "Ende letzten Jahres war es noch genau umgekehrt".
Der deutsche Hersteller mit Sitz in Tettnang am Bodensee, bis zum Februar 2006 noch unter dem Namen H+BEDV aktiv, hat für diese Strategie einige Hebel in Gang gesetzt: Avira hat in laufenden Jahr bereits fünf neue Channel-Verantwortliche verpflichtet, ein Partnerprogramm vorgestellt und zwei neue Niederlassungen in Hamburg und Österreich gegründet.
Woher kommt die späte Einsicht, auf den Channel zu setzen? Witzgall: "Zum einen haben Fachhändler und Wiederverkäufer einfach dem besseren Draht zum Kunden, zum anderen kommt unsere indirekte Vertriebsstrategie auch unserem neu angestrebten Lösungsportfolio entgegen."
So möchte der Hersteller, der geschätzte zwölf Millionen Privatkundeninstallationen seiner (teilweise kostenlosen) Sicherheitssoftware "Antivir" vorzuweisen hat, vom Markt nicht länger als einer Antiviren-Spezialist wahrgenommen werden. Avira konzentriere sich schon länger auf den Kampf gegen jegliche Art von Malware, Phishing inklusive, sagt Witzgall. Die Produkte seien diesbezüglich ständig erweitert worden.