60 Euro Tablet

Amazon Fire (2015) im Test

08.02.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Müdes WLAN, langsamer Prozessor

Auch das WLAN arbeitet nach dem Motto "Es geht gerade noch": Weil es über 11n und nur mit einer Antenne funkt, überträgt es sehr langsam - im Test schafft es unter optimalen Bedingungen knapp 40 Mbit/s: Bei größerer Entfernung zum Router und zusätzlichen Störsignalen kann das WLAN-Tempo fürs Video-Streaming schon knapp werden. Wenn Sie nur surfen, merken Sie davon nur wenig: Webseiten brauchen zwar etwas länger zum Laden, aber lassen sich ohne Ruckeln verschieben oder vergrößern. Auch dass Apps nach einem Fingertipp nicht sofort starten, sondern sich teilweise ein paar Sekunden Zeit lassen, kann man tolerieren.

In den Tempo-Tests zeigt sich aber deutlich, dass der Mediatek-Prozessor MT8127 (1,3 GHz, Quad-Core) im Fire sehr gemächlich arbeitet. In den meisten Browser-Benchmarks liegt das Fire weit hinter der teureren Konkurrenz. Auch an grafisch etwas anspruchsvollere Spiele dürfen Sie beim Fire nicht einmal denken.

Amazon installiert nicht sehr viele Apps ab Werk: Aber der eigene App-Shop ist inzwischen einigermaßen gut gefüllt, sodass Sie viele beliebte Apps direkt von dort beziehen können. Die Fehlenden lassen sich meist als APK installieren. Mit Fire OS 5 hat Amazon die Benutzeroberfläche übersichtlicher gestaltet - das Amazon-Betriebssystem ist nun Android oder iOS ähnlicher als in der alten Karussell-Ansicht: Sie blättern durch thematisch geordnete Home-Screens: Auf der Startseite sehen Sie alle installieren Apps, die Seite "Aktuell" zeigt die zuletzt geöffneten Inhalte, außerdem gibt es Übersichtsseiten für Bücher, Videos, Spiele, Apps, Musik und Hörbücher.

Wie bei Android 5 können Sie mehrere Benutzer-Profile einrichten. Außerdem lässt sich über die App Free Time das Tablet für Kinder einrichten: Dort sperren Sie Apps und legen Zeitkontingente für die Nutzung fest. Soziale Medien und der Zugang zum App-Shop sind gesperrt, standortbasierte Dienste abgeschaltet.

Die Funktion Blue Shade reduziert den Blauanteil auf dem Bildschirm: Die gefilterte Darstellung soll angenehmer sein, wenn Sie nachts und bei geringem Umgebungslicht auf das Display schauen. Helligkeit und Farbton lassen sich in der App noch weiter verändern.

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