Laut dem Bericht sei vor allem das mangelnde Gefahrenbewusstsein der Eltern im Umgang mit neuen Medien wie dem Internet ein ernstzunehmendes Problem. Dieser Umstand sei mitverantwortlich dafür, dass Kinder weiterhin anfällig für die in der digitalen Welt lauernden Risiken bleiben würden. "Kinder sind die digitalen Ureinwohner, Eltern die digitalen Einwanderer", erläutert Byron. Insofern bringe auch ein perfektes Altersfreigabesystem nichts, wenn den Eltern das entsprechende Bewusstsein für diese Problematik fehle. Um diesen Mangel zu beheben, schlägt die Forscherin die Durchführung einer breit angelegten staatlichen Informations- und Aufklärungskampagne vor. Im Gegenzug soll aber auch verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche wöchentlich mehr als 20 Stunden im Internet verbringen.
Auch die Spieleindustrie müsse der Psychologin zufolge einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. Konkret fordert Byron diese dazu auf, mehr Verantwortung für Minderjährige bei der Veröffentlichung ihrer Produkte zu übernehmen. Die Branche solle künftig auch insofern reguliert werden, in welcher Form sie für ihre Spiele werben dürfe. Es wäre auch durchaus denkbar, technische Sperren in Spielen zu installieren, damit Kinder und Jugendliche nicht unbeobachtet auf für Erwachsene bestimmte Inhalte zugreifen können, so Byron. (pte/mf)