Know-how für Händler

Alles über Entavio, Teil 2

07.03.2008
Von Reinhard Otter

Nur Satelliten-Empfänger, die alle Entavio-Funktionen unterstützen, dürfen das Logo tragen. Für den reinen Empfang von Free-TV-Programmen ist allerdings kein Entavio-Gerät erforderlich. Doch selbst hier bietet die Standardisierung von Entavio praktische Vorteile gegenüber ultrabilligen No-Name-Boxen: Die oft recht unübersichtliche Sortierung von hunderten Sendern überfordert viele Kunden schnell – Entavio-Modelle zeigen schon ab Werk eine sinnvolle Programmstruktur.

Umgekehrt muss aber nicht jeder Kunde, der sich zur Buchung eines Pay-TV-Abonnements bei Entavio entschließt, unbedingt ein solches Gerät neu kaufen. Durch eine Vereinbarung mit dem Pay-TV-Sender Premiere hat Entavio sichergestellt, dass etwa auch alle Premiere-Empfangsboxen und -Smartcards das bisherige Entavio-Programm empfangen können. Wer also eine passende PAY-TV-Box der letzten zwei bis drei Jahre besitzt, der kann auch die mit der Entavio-Smartcard nutzen. Zusatzfeatures wie Blucom oder Mosaik sind mit diesen Geräten allerdings nicht verfügbar.

Ähnliches gilt für Set-Top-Boxen oder TV-Geräte mit Digital-Sat-Empfänger (DVB-S), die statt einem fest eingebauten Premiere-Decoder nur einen so genannten "Common-Interface-"Schacht (CI) haben. In diesen Steckeinsatz lassen sich Entschlüsselungsmodule verschiedener in- und ausländischer Pay-TV-Anbieter einschieben, in die man wiederum die Smartcard steckt.

Seit Januar 2008 bietet Entavio auch für solche Geräte ein passendes Modul an, mit dem sie ebenfalls fit für den Empfang des Pay-TV-Angebotes werden. Dabei gelten aber Einschränkungen beim Empfang von Premiere-Programmen über Entavio: Das Modul kann die HDTV-Kanäle von Premiere ebenso wenig entschlüsseln wie "Premiere Direkt", "Premiere Blockbuster" und das Erotik-Angebot des Senders. Dennoch vergrößert das Entavio-Modul für viele Pay-TV-Interessenten die Auswahl an möglichen Geräten.

Hochwertige Flat-TVs von Herstellern wie Loewe, Metz oder Sharp etwa haben immer öfters einen digitalen Sat-Empfänger eingebaut, der aber kein bestimmtes Entschlüsselungssystem unterstützt. Auch diese Geräte werden dank dem Entavio-Modul fit für die meisten Pay-TV-Angebote. Premiere selbst hat derartige Modul-Lösungen bislang nicht offiziell unterstützt.

Die einzigen Geräte, mit denen sich keinerlei Pay-TV-Programm empfangen lässt, sind so genannte "Free-to-Air"-Receiver. Sie haben weder einen Kartenslot noch CI-Einschübe. In Fachkreisen werden sie deshalb auch oft "Zapping-Boxen" genannt – man kann mit ihnen eben nur durchs Free-TV zappen.

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