Er war bei Media-Saturneiner der Männer im Hintergrund, von dem nur wenige Medienberichte und Fotos existieren, der aber aus dem Unternehmen nicht wegzudenken schien: Carsten Strese, bis vor wenigen Tagen als COO für die Marke Saturn in Deutschland verantwortlich. Gleich nach dem BWL-Studium trat Strese als Marktgeschäftsführer bei Saturn ein und stieg in den 2000er Jahren in die Deutschland-Geschäftsführung auf. Erst vor wenigen Monaten wurde sein Vertrag verlängert, nun bestätigt das Unternehmen, dass man sich von Strese getrennt habe. Offensichtlich kam es dazu recht überraschend: Die operative Führung der Marke Saturn übernimmt nun erst einmal Wolfgang Kirsch, bisheriger CEO von Media-Saturn Deutschland.
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Der Weggang von Strese ist nur ein Teil eines ganzen Bündels an aktuellen Personalien: So leitet Kirsch künftig das operative Geschäft der internationalen Media-Saturn-Gruppe. An die Spitze der deutschen Landesgesellschaft rückt der bisherige Österreich-Chef Ditmar Krusenbaum. Ebenfalls aus der Deutschland-Geschäftsführung des Unternehmens scheidet Klaus-Guido Jungwirth aus, bisher verantwortlich für das Ressort Service & Solutions. Seinen Posten übernimmt künftig Lennart Wehrmeier, der weiterhin auch für die operative Führung von Media Markt verantwortlich zeichnet. Neuer CTO wird schließlich Atul Bhardwaj, der vom britischen Lebensmittelhändler Tesco kommt. Er wird Nachfolger von McKinsey-Berater Karel Dörner, der die Funktionseit Juli 2017 kommissarisch ausgeübt hatte.
Immer weniger Unterschiede zwischen Media Markt und Saturn
Media-Saturn erklärt, mit den Personalwechseln wolle man "Impulse für die Zukunft und für weiteres Wachstum" setzen und die Marktführerschaft von Media-Saturn in Deutschland stärken. Das klingt gut, aber vor allem der Abgang von Saturn-Chef Strese kommt dafür zu überraschend. Ein Medienbericht der Lebensmittelzeitung, wonach die Marke Saturn wegen einer schlechten Entwicklung in Deutschland generell auf dem Prüfstand stehe, erhält so zusätzliche Plausibilität.
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Das Branchenblatt meldet, dass es bei der Elektrokette zuletzt zweistellige Umsatzrückgänge gegeben habe. Im aktuellen Quartal kämpfe Saturn zudem gegen die Effekte der "Mehrwertsteuer-Kampagne" aus dem Vorjahr, die der Händler aus Rücksicht auf sein Ebit nicht wiederholen will. In der Außenwirkung gegenüber dem Kunden seien immer weniger Unterschiede zwischen den Vertriebslinien von Media-Saturn erkennbar, was Saturn offenbar schlechter vertrage als Media-Markt. Unter Berufung auf informierte Kreise berichtet die Lebensmittelzeitung, dass deshalb die Unternehmensberatung Roland Berger die Aufgabe bekommen habe, die Zukunft von Saturn zu überprüfen.
Media-Saturn dementiert die Berichterstattung des Fachblatts. "Saturn Deutschland steht nicht zur Disposition", so eine Sprecherin des Elektronik-Retailers. Auch die Gerüchte zur Umsatzentwicklung bei Saturn seien nicht zutreffend. (rw)