Satte 90 Prozent aller IT-Führungskräfte können sich Cloud-Services für ihre IT-Landschaft vorstellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, der Cloud Radar, nach einer Befragung von mehr als 2.200 IT-Verantwortlichen. Vorteile, wie die bedarfsgerechte, flexible Nutzung von IaaS (Infrastructur as a Service), PaaS (Platform as a Service) oder SaaS (Software as a Service) sehen Unternehmen demnach vor allem in der Hybrid Cloud sowie der Hosted Private Cloud. Die Tendenz ist eindeutig: Anwender wollen ihre IT-Infrastruktur eigentlich auslagern.
Dieser externe Weg zieht derzeit jedoch noch nicht so richtig an. Drei Viertel der Firmen interessieren sich laut einer KPMG-Analyse zumindest nicht für Public-Cloud-Services. Bestehende Anwender bauen vor allem auf Software- (SaaS) und Infrastrukturleistungen (IaaS) aus dem Netz. Hybride Architekturen, die Services aus der Public Cloud mit der Private Cloud oder On-Premise-Infrastrukturen verbinden, gelten noch als Zukunftsmodell.
"Potenziale bleiben weiterhin für die Public Cloud, die aufgrund der Sorge um IT Compliance, Datenschutz und Informationssicherheit nur zurückhaltend zum Einsatz kommt", formuliert KPMG-Partner Peter Heidkamp in der KPMG-Studie vorsichtig. Potenzielle Cloud-Nutzer zweifeln noch am Business Case, sie schreckt die Komplexität der notwendigen IT-Infrastruktur und das notwendige Change-Management dahin ab. Zusätzlich verhindert die weit verbreitete Schatten-IT, dass sich kontrollierte Cloud-Nutzung stärker durchsetzt. Zwischenfazit: Das Interesse an der Cloud ist groß - die Zweifel oft noch größer. Doch wie lässt sich dem begegnen?
1. Den Wandel managen und kommunizieren
Die mangelnde interne, auch emotionale Unterstützung von IT-Projekten ist einer der Gründe, warum nach Angaben von Cloud-Projektmanagern 50 bis 60 Prozent der IT-Projekte ihr Ziel verfehlen. Diese Zahl besteht seit Jahren und hat sich bisher kaum verbessert. Cloud-Projekte sind dabei keine Ausnahme - im Gegenteil. Unternehmen, die ein Cloud-Projekt planen, sollten nicht nur die technische Ebene im Blick haben. Der disruptive Charakter der Technologie kann bei IT-Traditionalisten schnell Ängste und Ablehnung erzeugen. Projektmanager müssen in diesem Kontext wichtige Entscheidungen fällen über geeignete Cloud-Services, Integration, Übergangsphase, künftige Ressourcen und Einsatzorte. Und: Wer verantwortet die neuen IT-Services?
Nicht nur der IT-Verantwortliche, sondern alle Beteiligten und Betroffenen, Administratoren und Benutzer, müssen durch Cloud-Projektmarketing ins Boot geholt werden. Diese Strategie zum Change-Management, wen man wann wie über die Veränderungen informiert, entscheidet über Gelingen oder Scheitern. Der Branchenverband EuroCloud Deutschland, wir und weitere Anbieter geben in ihrem Leitfaden Cloud-Projektmarketing Praxistipps, wie sich Cloud Services erfolgreich einführen lassen.