Apropos 3D. Viele sehen die Technologie eher im Consumer-Umfeld. Was ist da zu bevorzugen, TV-Geräte oder Beamer wegen der größeren Bilddiagonale?
Dassau: Das hängt von den Applikationen ab. 3D kann überall interessant sein. Das fängt an bei den 3D-Cinemizer-Brillen von Zeiss, mit denen man sich im Flugzeug oder im Zug ganz entspannt einen 3D-Film anschauen kann. Ganz klar konsumentenorientiert, aber vielleicht sind solche Lösungen auch im Business einsetzbar. Ein ganz anderes Thema sind brillenlose 3D-Displays für Retail Signage. Wir treffen solche Geräte heute vereinzelt in Shopping Malls an, vielleicht auch bald "outdoor". Logischerweise setzt man keine Spezialbrille auf, wenn man durch eine Mall geht. Aber ein werbewirksamer Hingucker ist 3D allemal.
Wo sehen Sie außerdem noch B2B-Anwendungen für 3D?
Dassau: 3D ist für den Bereich Education, Forschung und Entwicklung von Interesse. In erster Linie in Universitäten und Fachhochschulen oder in Labors, wenn es zum Beispiel um Medizin geht oder um Fahrzeugtechnik.
Leider sind die aktiven oder passiven Shutterbrillen, die heute mit 3D-Projektoren oder Fernsehern angeboten werden, meist nicht kompatibel zueinander.
Dassau: Auch aus der Position des Anwenders bleibt zu hoffen, dass es kurzfristig einen einheitlichen Standard gibt. Zur Entwicklung und Stimulation des Marktes sollten die Hersteller an einem Strang ziehen. Denn wenn man für jedes Gerät eine andere Brille braucht, ist das sicherlich nicht förderlich für den Gesamtmarkt. Und da kommen wir jetzt zu dem größten Markt, den für 3D-TV. Die Technologie ist nicht so teuer, dass ein 3D-Fernseher doppelt soviel wie ein Standard-2D-Gerät kosten muss. Schon recht bald werden die 3D-TVs den herkömmlichen 2D-Geräten preislich recht nahe kommen. Wir müssen sehen, wie sich das Jahresendgeschäft entwickelt. Die ersten Geräte kommen jetzt auf den Markt. 3D-Filme auf Blu-ray liegen preislich mittlerweile auch nicht mehr viel höher als die DVDs und werden zum Jahresende dem Thema sicherlich noch mal einen Schub geben.