7:30 Uhr: Herrlich! Der Wecker klingelt. Eine halbe Stunde später als sonst. Ich muss ja nicht ins Büro, sondern kann bequem im Homeoffice arbeiten. Heute seit exakt 13 Monaten. Also eigentlich schon seit etwas über 14, aber ich hatte ja noch Urlaub. Irgendwann mal im Sommer vergangenen Jahres. Und dann war ich natürlich über die Weihnachtszeit brav zuhause und habe den ganzen Resturlaub abgebaut, der sich angesammelt hatte, weil man immer dachte, dass man ja demnächst doch wieder in Urlaub fahren kann.
7:35 Uhr: Die Strahlen der Frühlingssonne scheinen auf den Balkon. Ich werde mich mit meinen Kaffee dorthin setzen und bei einer Butterbrezel in aller Ruhe einen Plan für den Arbeitstag machen.
7:36 Uhr: Ziehe die Schuhe wieder aus. Mir ist eingefallen, dass der nächstgelegen Bäcker, an der S-Bahn-Station gegenüber der Fachoberschule, erst um 11 Uhr aufmacht, weil es kaum noch Pendler und keine Schüler mehr gibt, die morgens bei ihm einkaufen. Sind alle im Homeoffice oder im Fernunterricht. Durchsuche die Küchenschränke nach etwas, das zum Kaffee passt, finde aber nur noch eine Schachtel mit abgelaufen Schnapspralinen. Egal, sieht ja keiner.
7:38 Uhr: Herr Kovacevic prescht auf seinem Aufsitzmäher um die Hausecke. Hinter ihm eilt Herr Kneževic mit seinem Rasentrimmer her. Die beiden spielen nicht Fangen, sondern sind vom Hausmeisterdienst. Auch sie nutzen den schönen Sommerlingstag, um ihrer - ganz schön lauten - Arbeit nachzugehen. So kann ich mich nicht auf meinen Arbeitsplan konzentrieren. Als ich ihnen nach wildem Gestikulieren vorschlage, eine Pause zu machen und ein paar Schnapspralinen anbiete, gucken sie mich nur komisch an und ziehen sich dann wortlos wieder ihren professionellen Gehörschutz auf. Ich zweifle kurz, ob wegen mir oder ihren Maschinen, entschiede mich dann aber dafür, dass das wohl zu den vorgeschriebenen Arbeitsschutzmethoden gehört, an die sie sich jederzeit streng halten. Den aufkeimenden Gedanken, wie die beiden im Herbst eine Bockleiter auf die Beton-Tischtennisplatte gestellt, sich mit einem Abschleppseil gesichert und dann mit der Motorsäge morsche Äste vom Baum gesägt haben, schiebe ich schnell beiseite,
7:42 Uhr: Das Notebook ist an. Fast 60 Minuten früher, als wenn ich ins Büro gehe. Es wird also doch noch ein produktiver Tag. Ist ja auch besser, wenn man die Gedanken direkt festhalten kann, als sie im Schlafanzug auf dem Balkon sitzend nur unverbindlich vorbeiziehen zu lassen.
7:45 Uhr: Apropos Schlafanzug: Bevor ich es vergesse, sollte ich mir wenigstens ein Hemd anziehen. Nicht, dass ich nachher in der Videokonferenz wieder behaupten muss, meine Kamera habe Probleme. Die neue Jeanshose ist allerdings viel zu eng am Bund. Muss beim Waschen eingelaufen sein. Na ja, die Schlafanzughose sieht ja keiner. Nehme mir eine Schnapspraline und öffne die Textverarbeitung.
7:48 Uhr: Es klingelt. Vor der Tür steht ein Mittvierziger im Blaumann. Er sei von der Firma Wassermann & Söhne und müsse wegen einer Reparatur an der Abwasserleitung für drei Stunden das Wasser abstellen. Ich frage ihn, ob er den Firmennamen noch für zeitgemäß hält und was er über Frauen in Handwerksberufen denkt. Er fragt im Gegenzug, ob ich alberne Witze über Gleichberechtigung noch für zeitgemäß halte und ob ich nicht nur ein Problem mit Frauen, sondern auch mit Alkohol habe. Als ich ihm das mit den Schnapspralinen erklären will, ist er schon bei den Nachbarn, um dort seine Botschaft loszuwerden.
8:01 Uhr: Das Telefon klingelt. Eine energische Dame von der "Energiezentrale Deutschland" ist am Apparat. Sie sagt, ich zahle zu viel für meinen Strom. Ich frage, woher sie das weiß? Ich habe gar keinen Smart Meter und kann also auch gar nicht gehackt werden. Außerdem sei mir die Umwelt wichtig und ich würde für meinen Strom so viel zahlen, wie ich will. Ob sie nicht einfach Spam-Mails schicken könne, wie alle anderen auch, frage ich noch. Aber den Verbesserungsvorschlag für ihr Geschäftsmodell hört sie glaube ich schon gar nicht mehr. Hat einfach aufgelegt.
8:17 Uhr: Lösche immer noch Spam- und Phishing-Mails mit Angeboten für günstigen Strom, unglaublichen Rabatten auf Masken, vermeintlichen Kontaktanfragen von Social-Media-Bots. Außerdem auch ganz viele Pressemitteilungen über die Gefahren durch Spam- und Phishing-Mails mit Angeboten für günstigen Strom, unglaublichen Rabatten auf Masken sowie vermeintlichen Kontaktanfragen von Social-Media-Bots gerade im schlecht abgesicherten Homeoffice.
8:23 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der DHL-Fahrer fragt, ob ich ein Paket für die Nachbarn annehmen kann. Man hilft ja gerne, mache ich also.
8:30 Uhr: Normalerweise würde ich jetzt gerade ins Büro kommen. Dank Homeoffice sitze ich schon längst vor dem PC. Das Word-Dokument ist immer noch leer. Irgendwie fehlt mir heute die Inspiration. Nehme noch eine Schnapspraline und spüle die mit Kaffee runter. Der Kaffee ist auch schon kalt, muss also in die Küche, um neuen zu kochen.
8:36 Uhr: Bin mit den Spam-Mails durch, fange jetzt an, die Mails mit Einladungen zu Webinaren zu löschen.
8:49 Uhr: Das Telefon klingelt. Ein Herr mit starkem italienischen Akzent weist mich auf die Vorzüge Südtiroler Spezialitäten hin, die ich nun auch zuhause genießen könne. Ob er meine Bestellung für eine Speckkiste annehmen darf? Da er bisher noch nichts vom Preis gesagt hat, werde ich misstrauisch. Ich frage, ob er auch ein Angebot hat, in dem eine Familienpackung Dolomiti-Eis mit drin ist. Hat er offenbar nicht. Hat einfach aufgelegt.
10:00 Uhr: Gerade noch mit dem Mail-Sortieren fertig geworden, bevor das tägliche Video-Meeting mit den Kollegen anfängt. Seltsamerweise hat seit gestern keiner von ihnen etwas wirklich aufregendes erlebt. Small Talk fällt also aus und wir kommen gleich zur Aufgabenplanung. Während des Meetings klingelt sieben Mal das Softphone im Headset. Verstehe kaum, was der Chef sagt, nicke aber zu allem. Es gibt doch Lösungen, bei denen der Präsenzstatus über unterschiedliche Kommunikationskanäle hinweg synchronisiert wird? Muss ich gleich nochmal recherchieren…
10:27 Uhr: Das Video-Meeting ist zu Ende. Mein Kaffee ist kalt. Koche mir in der Küche einen neuen.
10:28 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der Hermes-Fahrer fragt, ob ich ein Paket für die Nachbarn annehmen kann. Man hilft ja gerne, mache ich also.
10:35 Uhr: Die letzte Schnapspraline ist weg und ich habe immer noch Hunger. Im Büro würde ich mir jetzt zum zweiten Frühstück eine Leberkäs-Semmel in der Kantine holen. Geh an den Küchenschrank und finde nur noch eine halb geöffnete Tüte mit Südtiroler Schüttelbrot. Da würde Speck gut dazu passen. Bedauere jetzt, dass ich den Anrufer vorhin so rüde behandelt habe.
10:52 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der UPS-Fahrer fragt, ob ich ein Paket für die Nachbarn annehmen kann. Man hilft ja gerne, mache ich also.
11:00 Uhr: Wichtiges Video-Meeting mit der Firma "Innovative Netzwerke GmbH". Interessantes Konzept. Alles "as-a-Service" aus der Cloud, mit Pay-as-you-go & Pay-as-you grow, samt Finanzierungsmodell rollierenden Hardware-Upgrades mit zentralem Management und Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Mir scheint, den einen oder anderen Begriff habe ich schon einmal gehört, kann aber mangels Zeit zur Vorbereitung nicht gezielt nachfragen. Das Meeting endet pünktlich nach einer halben Stunde und 47 Folien. Als der Präsentator das Screensharing beendet, hat er leichte technische Probleme und sehe ich kurz seinen Chat-Verlauf. Da erinnert ihn "Mausi" daran, dass er den Termin beim Proktologen nicht vergessen soll. Das wird wohl das Einzige sein, was mir aus der halben Stunde intensiver Buzzword-Beschallung in Erinnerung bleibt.
11:02 Uhr: Der viele Kaffee macht sich bemerkbar. Schnell zur Toilette…
11:05 Uhr: Bin gerade wieder am Schreibtisch, da klingelt es wie verrückt an der Haustüre. Mist, ich habe den Mittvierziger im Blaumann total vergessen! Der war offenbar mit seinen Arbeiten an der Abwasserleitung schon weiter gekommen, als ich mit meinem Text. Sein Blaumann ist vorne komplett verdreckt. Er schreit mich an, wie blöd man denn sein kann, während Arbeiten an der Abwasserleitung die Spülung zu benutzen. Ich weise alle Schuld von mir und schiebe sie auf die ältere Dame im vierten Stock. Die sei schon leicht dement und höre schlecht. Das ist gerade nochmal gut gegangen…
11:13 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der GLS-Fahrer fragt, ob ich ein Paket für die Nachbarn annehmen kann. Man hilft ja gerne, mache ich also.
11:15 Uhr: Ich speichere mein Textdokument. Hätte ich schon längst machen sollen. Man weiß ja, wie viele Arbeitsstunden in deutschen Büros wegen mangelnder Zwischenspeicherung sinnlos vergeudet werden, wenn Rechner abstürzen oder Programme sich aufhängen. Noch ist mein Textdokument zwar leer, aber es geht da ums Prinzip. Und solche Verhaltensweisen, die die Arbeit optimieren, muss man ja einüben, damit sie einem in Fleisch und Blut übergehen und auch in hektischen Zeiten mit schlafwandlerischer Sicherheit ausgeführt werden. Bin stolz auf mich, so ein umsichtiger Angestellter zu sein.
11:18 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der Amazon-Fahrer fragt "Paket?" und guckt etwas hilflos. Nehme ihm das Paket für die Nachbarn ab und beschließe einen Artikel über den Zusammenhang von Qualifikation, Arbeitsentgelt, Arbeitsbedingungen und Freundlichkeit der Mitarbeiter beziehungswiese Subunternehmer von Paketlieferdiensten zu schreiben.
11:42 Uhr: Habe das gesuchte Notizbuch gefunden, in dem ich ab heute meine Erkenntnisse zu den Lieferdiensten dokumentieren will. Lege mit Lineal und Bleistift darin Tabellen an.
11:50 Uhr: Es klingelt an der Tür. Der nicht mehr ganz junge Mann stellt sich als Vertreter von Pullmoll vor. "Sie wissen schon - das kleine, braune, schmackhafte und gesunde Hals- und Hustenbonbon." Wusste gar nicht, dass die einen Direktvertrieb haben. Er lässt durchblicken, dass "gerade in der heutigen Zeit" gesunde Atemwege extrem wichtig seien und eigentlich alles hilfreich ist, was dazu beiträgt. Da kann ich ihm nicht widersprechen. Nach einigem Hin- und Her kaufe ich ihm die Familiengroßpackung im 40 x 30 x 20 cm großen, braunen Pappkarton ab. Ich wundere mich ein bisschen, dass ich darin nicht die typischen, runden, Blechdosen finde, sondern nur die losen Pastillen, aber er rasselt was von Lieferschwierigkeiten wegen der großen Nachfrage, "Ever Given", Metallknappheit und Produktionsengpässen, weil sich alle Lieferanten auf Corona-Tests stürzen würden, herunter und ist auch schon weg.
11:58 Uhr: Es klingelt an der Tür. Verschlucke mich vor Schreck an einem Hustenbonbon. Das Pizza-Abonnement ist heute aber früh dran. Sonst kommt er doch erst gegen 12 Uhr 15. Egal, dann mache ich eben jetzt Mittagspause und starte dann im Anschluss durch.
12:27 Uhr: Kratze vorsichtig die letzten Käsereste von der Innenseite des Kartondeckels, mache den zu und steige auf den Stuhl, um ihn oben auf den Stapel im Wohnzimmer zu legen. Langsam werden die vier hohen Türme schon etwas wackelig. Glaube aber nach wie vor fest daran, dass sich der Refurbishing-Trend auch bei Pizzakartons durchsetzen wird. Klopapier war ja schon mehrmals knapp. Da ist halt die Wiederverwendung schwierig. Aber bei Pizzakartons sehe ich enormes Potenzial. Noch lachen die Kollegen, aber nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeitpunkt gekommen ist. Also wenn er dann halt einmal gekommen ist. Länger als vier Wochen sollte es aber nicht mehr dauern, dann wird´s im Wohnzimmer nämlich wirklich eng.
12:46 Uhr: Habe die Pizzakartons neu gestapelt. Diesmal nicht in einzelnen Türmen, das ist eindeutig nicht stabil genug, sondern im Verbund. Sieht jetzt auch besser aus.
12:52 Uhr: Überschrift fertig geschrieben. Habe mir ein präventives Hustenbonbon gegönnt. Schmeckt aber komisch. Bei näherer Betrachtung stellt es sich als Hasenköttel heraus. Eine kurze Webrecherche ergibt, dass es gerade eine beliebte Betrugsmasche ist, ahnungslosen Opfern Hasenköttel in Kartons mit Haustürgeschäften als Hustenpastillen zu verkaufen. Das geltende Widerrufsrecht bei Haustürgeschäften durchzusetzen, gestaltet sich als schwierig: Der Verkäufer hat vorgebaut und mir eine Karte mit falschen Kontaktdaten gegeben. So ein Fuchs…
13:17 Uhr: In Onlineforen berichten andere Betroffene, dass sie den Schaden minimieren konnten, indem sie mit selbstgebastelten Sortiereinrichtungen die zur Tarnung oben aufliegenden Hustenbonbons und die ungenießbaren Hasenköttel getrennt haben. Dazu reicht wohl ein Raspberry Pi, eine selbstprogrammierte App und ein Druckluftsystem. Die Hustenbonbons sind schwerer und werden deshalb nicht weggepustet, wenn man alles zuvor zum Beispiel auf dem Küchentisch verteilt. Wo kriege ich jetzt aber ein Druckluftsystem her?
13:34 Uhr: Es klingelt an der Türe. Die Dame aus dem zweiten Stock ist zurück und fragt nach ihrem Amazon-Paket.
13:49 Uhr: Mit meinem Text angefangen. Die Pizza liegt schwer im Magen. Brauche einen Kaffee.
13:53 Uhr: Wegen des lärmenden Wasserkochers fast das Klingeln nicht gehört. Vor der Tür stehen ein Mann im Anzug und eine Frau im Business-Kostüm. Sie klären mich auf, dass Menschen im Homeoffice einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt sind, eine Staubmilbenallergie zu entwickeln. Denn während in deutschen Büros im Durchschnitt alle 2,5 Tage gründlich gesaugt werde, würde in deutschen Haushalten im Schnitt nur alle 6,8 Tage gesaugt. Und dann oft nur mit unzureichendem Gerät. Zufälligerweise haben sie da ein passendes Angebot. Sie nennen es SaaS - "Staubsauger as a Service" und es wird nach der Quadratmeterzahl der Wohnung berechnet. Ich frage die Dame, ob sie im Rahmen des Dienstes nicht nur saugen, sondern auch blasen könne. Die beiden ziehen unter Drohungen, Anzeige wegen sexueller Belästigung zu stellen, empört ab. Das ist mir jetzt peinlich - eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich damit die Hustenbonbons von den Hasenkötteln trennen könnte.
14:13 Uhr: Es klingelt an der Türe. Der Schichtarbeiter aus dem dritten Stock holt sein DHL-Paket ab.
14:18 Uhr: Es klingelt an der Türe. Die Polizei. Ich hätte soeben eine Staubsaugervertreterin belästigt. Dass ich nur eine Schlafanzughose anhabe, nimmt die Beamten ziemlich gegen mich ein. Ich kann die Vorwürfe aber dennoch weitgehend entkräften und biete ihnen Hustenbonbons an. Sie greifen gerne zu und sehen von weiteren Ermittlungsschritten ab. Ich glaube, ein paar Hasenköttel bin ich soeben los geworden.
14:29 Uhr: Gleich beginnt das nächste Video-Meeting. Es geht um Produktivitätssteigerungen durch Digitalisierung in der Corona-Krise und wie Mitarbeiter die Performance im Homeoffice steigern.
15:28 Uhr: Die Präsentation ist zu Ende und eine faszinierende Stunde ist vorüber. Es ist wirklich erstaunlich, was sich auf einem frisch gemähten Rasen alles tummelt: Ich habe zwei Grünspechte, zwei Elstern, drei Stare, mehrere Amseln, ein braunes und ein schwarzes Eichhörnchen und drei Krähen gezählt. Putzig, wie diese Tierchen nach Würmern und Samen suchen. Ob Herr Kovacevic und Herr Kneževic wissen, was passiert, wenn sie ihre Arbeit getan haben? Die beiden müssen ja immer sofort weiter, auf zur Nächsten Wohnanlage und haben für die Schönheiten der Natur gar keine Zeit. Wirklich bedauernswert die Leute, die nicht im Homeoffice arbeiten können.
15:52 Uhr: Puuh, ganz schön viele E-Mails aufgelaufen, während ich beschäftigt war. Zunächst einmal die vom Chef beantworten. Dann um die Anfragen der Kollegen kümmern …
15:59 Uhr: Es klingelt an der Türe. Der Nachbar aus dem vierten Stock holt sein Paket ab. Der ist wirklich nett. Wir unterhalten uns kurz. Er hat´s derzeit beruflich auch nicht leicht.
16:09 Uhr: Der PC macht mich noch wahnsinnig. Er untergräbt total meine Produktivität. Gerade will ich loslegen, da startet er das Update des Betriebssystems. Das kann jetzt dauern. Kein Wunder, dass man zu nix kommt.
16:10 Uhr: Es klingelt an der Türe. Nochmal der Nachbar. Er hat das falsche Paket mitgenommen. Der Empfänger ist da aber auch immer so klein drauf aufgedruckt. Der Barcode ist viel größer. Ist das schon ein Zeichen, dass die Maschinen die Herrschaft übernehmen? Der Nachbar findet eher nicht. Seiner Meinung nach droht uns von ganz anderer Seite Gefahr. Er erklärt´s mir und wird mir dabei immer unheimlicher. Seine Theorien wiederhole ich jetzt hier lieber nicht. Die Polizei war heute schon einmal da. Das reicht ja wohl.
16:24 Uhr: Der Nachbar ist weg, das Betriebssystem-Update durch. Zeit für einen Neustart des PCs. Aber lohnt sich das überhaupt noch? Einkaufen sollte ich ja auch noch. Sind keine Schnapspralinen mehr da. Und Kaffee wird auch langsam knapp. Ach, ich fahre den Rechner jetzt runter und fange morgen früh dann motiviert neu an. Spare mir ja dank Homeoffice den Weg zur Arbeit. Da kann ich gleich früh richtig produktiv sein….