Hintergründe

Update zur TDMi-Insolvenz - Benelux-Tochter ist verkauft

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Deutschlands drittgrößter Systemhausverbund, die TDMI AG, ist Geschichte. ChannelPartner liefert Hintergründe und Einschätzungen.

Die TDMi AG hatte in den vergangenen Tagen die eigene Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben und Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die TDMi-Tochter Comparex sowie ihre Muttergesellschaften TDMi Deutschland Holding GmbH und die TDMi AG. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Kölner Rechtsanwalt Dr. Andreas Ringstmeier bestellt.

Wie gehts weiter mit Arxes? Hans-Jürgen Bahde ist nach wie vor Vorstand des Kölner IT-Dienstleisters.
Wie gehts weiter mit Arxes? Hans-Jürgen Bahde ist nach wie vor Vorstand des Kölner IT-Dienstleisters.

Mit einem Gesamtumsatz von 410 Millionen Euro aus 2008 lag der TDMi-Verbund im aktuellen Systemhausranking von ChannelPartner auf Platz drei. Im Vorjahr waren es sogar noch 527 Millionen Euro. Neben der nun insolventen Comparex gehörten auch die Systemhäuser Inforsacom und Becom sowie der Kölner IT-Dienstleister Arxes zur Gruppe.

Mehr zu TDMi Jetzt gab eine Sprecherin des Verbunds gegenüber ChannelPartner Hintergründe bekannt: Da die Comparex, als Infrastruktur-Dienstleister übrigens eng verbunden mit HP und EMC, vergangene Woche ihren Zahlungen in keiner Weise mehr nachkommen konnte, riss sie auch ihre Muttergesellschaften mit. Diese war als Kapitalgeber und durch Bürgschaften eng verflochten mit dem Systemhaus.

Auch um Inforsacom und Becom (IBM-nah) stehe es nicht zum Besten, hier konnte die Insolvenz aber bislang vermieden werden. Somit seien beide Systemhäuser ab sofort wieder "frei" und ohne gemeinsames Dach am Markt. Eine Sonderrolle komme Arxes zu: Als reines Dienstleistungsunternehmen agierend, gehe es dem Haus im Verhältnis zu den Infastrukturanbietern noch am Besten. Die Lage sei bei Arxes zwar nicht golden - doch zumindest "stabil". Bis auf die zum Insolvenzzeitpunkt betroffenen 300 Mitarbeiter gebe es bislang keinen weiteren Stellenabbau bei allen noch verbliebenen Unternehmen.

Auch wenn die Sprecherin es nicht direkt zugab: Nun offenbart sich der stockende und lahme Integrationsfortgang der Gruppe: Becom und Inforsacom haben demnach beide noch eigene Verwaltungen und Logistikabteilungen, die beiden Unternehmen sind zudem offenbar entgegen allen Versprechungen und Ankündigungen bislang nur leicht miteinander verkoppelt - Insider berichten von wenigen gemeinsamen Kundenprojekten.

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