Das Barangebot von 17 Dollar je Aktie spiegele nicht den wahren Wert des Unternehmens wider, schreibt Beas Verwaltungsrat in einem offenen Brief an das Oracle-Management (siehe Oracle bietet für Bea Systems). Zudem handele es sich bei Oracle um einen direkten Konkurrenten, deshalb sei besondere Vorsicht geboten. Oracle hatte am Freitag öffentlich erklärt, Bea Systems übernehmen zu wollen. Das Angebot von 17 Dollar liege 25 Prozent über dem Schlusskurs vom Donnerstag, betonte das von Larry Ellison geführte Unternehmen. Daraus ergäbe sich ein Kaufpreis von 6,664 Milliarden Dollar. Allerdings stieg der Kurs der Bea-Aktie nach Bekanntgabe der Übernahmepläne bereits um 38 Prozent.
Hinter der Ablehnung steckt offenbar auch der US-Milliardär Charles Icahn, der Anfang Oktober 13 Prozent der Aktienanteile von Bea Systems erworben und auf einen Verkauf des Softwareherstellers gedrängt hatte. Er begrüße die Initiative Oracles, erklärte Icahn. Zugleich forderte er höhere Angebote, die beispielsweise von IBM oder Hewlett-Packard (HP) kommen könnten. Ob damit ein Bieterwettstreit entfacht wird, ist offen. Weder IBM noch HP äußerten sich bislang zu einschlägigen Gerüchten. Analysten spekulierten schon länger über ein Interesse von HP. Im Gegensatz zu Oracle besitzt HP keinen kompletten Middleware-Stack und könnte die Bea-Produkte eher als Ergänzung seines Softwareportfolios nutzen.
Erste Reaktionen auf den Übernahmeversuch finden Sie hier. (wh)