Seit einem Jahr können sich kleinere und mittlere Unternehmen in Sachen Green IT beraten lassen. Die Untersuchung kann bis zu zehn Tage in Anspruch genommen werden; es kommen Berater der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), und bis zu 80 Prozent der Leistungen sind kostenlos.
Green-IT hat nämlich Konjunktur und ist ein wesentlicher Bestandteil jeder öffentlichen Überlegung zu Fragen der IT-Infrastruktur und dessen Betrieb. Doch wenn`s zum Schwur kommt, muss sich Green-IT rechnen - was vor allem bei kleineren Unternehmen das Aus für stromsparende IT bedeutet.
Genau diese Erfahrung hat das seit Anfang 2009 existierende "Green-IT-Beratungsbüro" gemacht. Das Büro mit Sitz in Berlin wird von dem ITK-Verband Bitkom betrieben; Kooperationspartner sind das Umweltbundesamt (UBA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), und es wurde ins Leben gerufen, um insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen bei der Beschaffung und dem Einsatz effizienter Informationstechnik zu helfen. Dazu gehören, so das Büro, "Beratung zu Energie- und Materialeinsparpotenzialen durch Green IT-Anwendungen" und "herstellerneutrale Beratung zu IKT-Produkten und Dienstleistungen", des Weiteren die "Beratung zu Programmen der Spitzen- und Breitenförderung".
Doch kleinere und mittlere Unternehmen machen weit weniger Gebrauch von diesen Leistungen, als es das Büro gutheißt. Weshalb es jetzt wieder, diesmal auf dem "Green IT Forum" in Berlin am vergangene Freitag, beklagte, dass viel zu wenig Unternehmen die die bereitstehenden Fördermittel und vergünstigten Kredite in Anspruch nehmen. "Was nützen die technologischen Möglichkeiten, wenn sie nicht umfassend von den Anwendern eingesetzt, sondern die vorhandene IT getreu dem Motto "never change a running system" in Unternehmen und Organisationen ohne Optimierung weiter betrieben werden", erklärte das Büro.
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In Unternehmenskreisen sei zu wenig bekannt, dass die KfW bis zu 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten durch Sachverständige übernimmt, die bis zu 10 Tage lang für Unternehmen arbeiten, um Einsparpotenziale zu erkennen und zu quantifizieren.
Wie das geändert könnte, weiß das Büro auch nicht so genau; obwohl "vor dem Hintergrund wieder steigender Energiepreise und dem anhaltenden Trend einer immer stärken Nutzung von IT-Systemen und -Infrastrukturen" die "Bemühungen um eine energieeffiziente IT jedoch ohne Alternative" seien.
Doch das Büro gibt nicht klein bei: Es wird auf der diesjährigen Cebit eine Webseite mit einem Green-IT-Anbieterverzeichnis freischalten, so dass interessierte Firmen sich beim Green-IT-Beratungsbüro anmelden können.
Des Weiteren können sich Green-IT-Spezialisten ihre Aufnahme in die Datenbank beantragen.
Das Büro unterstreicht, dass die Datenbank nach klaren Kriterien geordnet sein wird, so dass alle Unternehmen, die in der Datenbank aufgelistet werden wollen, von Anfang wissen, welche Teilnahmebedingungne sie erfüllen müssen. Ziel sei es , dass "Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Diensten im Rahmen von Green IT-Projekten die Energie- und Materialeffizienz ihrer Kunden nachhaltig erhöhen und den Effizienzgewinn gegenüber einer herkömmlichen Lösung plausibel darstellen", aufgenommen werden, sagte Bernd Klusmann, Projektmanager Technologien im "Green IT Beratungsbüro". Ihm zufolge werden jetzt die Kategorien Branchendienstleistungen, Arbeitsplatzlösungen, Netzwerkinfrastruktur, Rechenzentrumsinfrastruktur, Training & Beratung, Betriebslösungen und Softwarelösungen angeboten.
Anbieter könne sich unter der Telefonnummer 0800/ GREEN IT (0800/ 473 36 48) beim Beratungsbüro melden und die kostenlose Aufnahme in das Verzeichnis beantragen
Der offizielle Start des Anbieterverzeichnisses ist zur CeBIT am 2. März vorgesehen. (wl