Der insolvente kanadische Telekomausrüster Nortel Networks streicht weltweit weitere 3.200 der derzeit 28.000 Stellen. Der Abbau von mehr als zehn Prozent der Stellen werde in den kommenden Monaten passieren, so das Unternehmen, das im Januar dieses Jahres Insolvenz angemeldet hatte. Vergangenes Jahr hatte Nortel bereits 1.800 Stellen gestrichen.
Zudem will der Tk-Ausrüster, der um sein Überleben kämpft, Gehälter kürzen und Teile seiner Geschäfte verkaufen. Gerade hat die israelische Radware angekündigt, die Application-Switches-Sparte der Kandier für gerade mal 17,8 Millionen Dollar zu kaufen. Nortel hatte dafür im Jahr 2000 sieben Milliarden Dollar hingelegt.
Analysten zufolge dürften weitere Stellenstreichungen folgen. Um aus der Insolvenz als gewissermaßen gesundes Unternehmen hervorzugehen, muss Nortel milliardenschwere Schulden abbauen und einen plausiblen Restrukturierungsplan der US Behörde für Insolvenzen vorlegen. Angesichts der Wirtschaftskrise ein Vorhaben mit offenem Ausgang.
Zugleich darf sich der Netzwerker nicht viel Zeit für die Sanierung lassen. Denn er muss aufpassen, dass ihm seine Kunden sowohl treu bleiben als auch dafür sorgen, dass es neue Projekte mit diesen planen kann.
So nehmen Experten an, dass Nortel weiterhin unter Zeitdruck versuchen wird, Teile seines Geschäftes zu veräußern - obwohl es weiß, dass Kaufinteressenten nur warten müssten, um solche Geschäftseinheiten aus der Insolvenzmasse billig herauszukaufen. (wl)