Negativ-Rekord

Hitachi macht sechs Milliarden Euro Verlust

30.01.2009
Der Elektronikhersteller Hitachi Ltd hat am Freitag für das bis März laufende Geschäftsjahr einen Verlust von 700 Mrd JPY angekündigt. Der Nettoverlust wäre mit umgerechnet mehr als 6 Mrd EUR der höchste, der jemals von einem japanischen Industriekonzern geschrieben wurde. Mit der Gewinnwarnung verabschiedete sich Hitachi von ihrer bisherigen Prognose, die einen Gewinn von 15 Mrd JPY vorgesehen hatte.

Der Elektronikhersteller Hitachi Ltd hat am Freitag für das bis März laufende Geschäftsjahr einen Verlust von 700 Mrd JPY angekündigt. Der Nettoverlust wäre mit umgerechnet mehr als 6 Mrd EUR der höchste, der jemals von einem japanischen Industriekonzern geschrieben wurde. Mit der Gewinnwarnung verabschiedete sich Hitachi von ihrer bisherigen Prognose, die einen Gewinn von 15 Mrd JPY vorgesehen hatte.

Hitachi stellt eine breite Produktpalette her, die von Großindustrieprodukten bis zu Mobiltelefonen reicht. Der Konzern würde mit seinem Ergebnis den Autohersteller Nissan als größter Verlustschreiber ablösen, der 1999/2000 unter dem Strich 684 Mrd JPY verloren hatte. Die Hiobsbotschaft von Hitachi war aber nur eine von einer ganzen Serie schlechter Nachrichten aus dem japanischen Elektroniksektor in dieser Woche.

So kündigte der Computersystem- und Chiphersteller NEC wegen der schwachen Halbleiternachfrage einen Verlust von 290 Mrd JPY an. Das Elektronikkonglomerat Toshiba rechnet aus demselben Grund mit roten Zahlen von 280 Mrd JPY. Alle Ankündigungen der japanischen Technologiekonzerne in dieser Woche summieren sich zusammen auf erwartete Verluste von 1,5 Bill JPY im laufenden Geschäftsjahr, das sind umgerechnet 13 Mrd EUR.

Als Reaktion auf die massiven Verluste wollen diese Unternehmen weltweit 50.000 Stellen streichen. NEC kommt alleine auf 20.000 Jobs und Hitachi auf 7.000.

Im Falle von Hitachi hatten Beobachter zwar damit gerechnet, dass der Konzern sein Gewinnziel verfehlen wird. Über die Höhe der nun angekündigten Verluste zeigten sich viele aber überrascht. Hitachi habe eigentlich in den vergangenen Jahren schon einiges an Restrukturierungsbemühungen unternommen, hieß es. Der Kollaps der weltweiten Nachfrage habe jetzt aber die alte Prognose zunichte gemacht.

Er habe mit zahlreichen Unternehmen gesprochen und wisse deshalb, wie brutal der aktuelle Abschwung sei, sagte Ian Burden, der beim Fondsmanager Threadneedle für japanische Aktien zuständig ist. Ein japanischer Händler sagte, er rechne angesichts dieser Nachrichten mit deutlichen Kursabschlägen am Montag. Hitachi hatte ihre Gewinnwarnung am Freitag nach dem Börsenschluss in Tokio veröffentlicht.

Hitachi führte aus, die Nachfrage sei seit November nicht nur im Halbleiterbereich zurückgegangen. Auch im Automotive-Geschäft und bei Klimaanlagen habe der Konzern weniger verkauft. Im dritten Quartal per Ende Dezember sei das Nettoergebnis deshalb auf minus 371 Mrd JPY gefallen. Im Vorjahreszeitraum hatte Hitachi noch 12,5 Mrd JPY verdient. (dowjones/bb)

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