Server-Einstieg geplant

Legt sich Cisco mit IBM und HP an?

20.01.2009
Der geplante Einstieg in das Servergeschäft dürfte Cisco jede Menge Ärger mit mächtigen Partnern bescheren. Denn weder IBM noch HP werden bereit sein, ihre Domänen kampflos preiszugeben.
Cisco plant, ganze Rechenzentren zu virtualisieren. Mit welcher Hardware?
Cisco plant, ganze Rechenzentren zu virtualisieren. Mit welcher Hardware?

Netzwerker Cisco plant einen Großangriff auf den Servermarkt. Das berichtet die "New York Times" (NYT). Ihrem Bericht zufolge wird Cisco in den nächsten Monaten einen Server anbieten, mit dem man virtualisierte Rechenzentren betreiben und managen kann. Die NYT machte keine näheren Angaben zu der Hardware; auch der Hinweis auf die Zusammenarbeit mit dem Virtualisierungsspezialisten VMware, an dem Cisco beteiligt ist, blieb dünn. Eine entsprechende ChannelPartner-Anfrage bei Cisco läuft noch.

Fest steht, dass Cisco mit diesem Produkt seinen Partnern HP und IBM in die Quere kommen wird. Die beiden IT-Schwergewichte dominieren den Servermarkt - und arbeiten, wie auch Dell, seit Jahr und Tag mit Cisco als Lieferanten von Netzwerkkomponenten zusammen.

Darüber, dass Cisco auch in den Rechenzentrums-Markt will, und nicht nur WAN-Beschleuniger und sogenannte Application Networking Services für VMware-Installationen anbieten will, wird seit Monaten diskutiert. Doch bei diesen Debatten wurde davon ausgegangen, dass Cisco das Management von Datenzentren auf der Netzebene (Layer 2 und 3 sowie bestimmte Applikations-Anbieter wie zum Beispiel SAP und Oracle) meinte. Umgekehrt haben die jüngsten Vorstöße von HP und Oracle gezeigt, das auch Server- und Applikationsanbieter neue Märkte ins Auge fassen - unabhängig von bestehenden arbeitsteiligen Partnerschaften.

Noch gibt es auch keine offiziellen Aussagen von Cisco zu dem Marktvorstoß. In der NYT kommt jedoch Padmasree Warrior. Cisco Cheftechnikerin (Chief Technology Officer) zu Wort. Sie sagte, es handle sich nicht um einen Einstieg in einen neuen Markt, sondern um die Konsequenz einer Marktverschiebung. Und bei großen Verschiebungen sei es normal, dass große Unternehmen konkurrierten.

Zudem erklärte sie, Ciscos Vorstellung davon, wie ein ganzes Rechenzentrum virtualisiert werden könnte, mache es notwendig, eine ganze Reihe von Produkten anzubieten.

Man darf also gespannt sein, was Cisco anbieten wird - und wie HP und IBM, aber auch Sun, Dell, und in Europa FSC, reagieren werden. (wl)

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