IBM hat Ärger mit der Konkurrenz: Der amerikanische Großrechnerhersteller T3 Technologies wirft dem IT-Riesen vor, den Wettbewerb behindert zu haben. Der kartellerfahrenen IBM droht jetzt ein weiteres Verfahren der EU-Kommission.
Die Vorwürfe des Mainfarme-Anbieters mit Sitz in Tampa, Florida, lauten: IBM koppele seit Ende 2006 den Verkauf seines Betriebssystems zOS an den Erwerb der hauseigenen Großrechner. Damit habe es den Verkauf von Konkurrenzprodukten verhindert und seine Marktposition missbraucht. T3 setzt noch eins drauf, indem es IBM vorwirft, es habe Patentlizenzen zurückgehalten und damit Käufern von Großrechnern in Europa geschadet.
IBM wollte die Vorwürfe nicht kommentieren. T3 ist übrigens IBM bestens bekannt. In den USA prozessiert IBM gegen T3 wegen Patentverletzungen.
Ende 2006 seien die Mainframe-Verkäufe zusammengebrochen, sagteT3-Präsident Steven Friedman. Das Geschäftsmodell des Unternehmens, das seit 1992 in dem Mainframe-Markt agiert, basiert darauf, aus Standardkomponenten Großrechner zu assemblieren und mittels eines Emulators vorzugaukeln, es handle sich um eine IBM-Maschine. Folglich läuft das Betriebssystem von IBM in allen Varianten auf den Rechnern aus Florida.
Für IBM ist der Vorwurf nicht neu. Schon 2007 hatte die europäische Wettbewerbsaufsicht das Großrechnergeschäft untersucht, nachdem Konkurrent Platform Solutions eine vergleichbare Beschwerde eingereicht hatte. Diese Untersuchung wurde allerdings beendet, nachdem IBM im Juli 2008 den Rivalen kaufte. .
Mainframes stellen ein außerordentlich lukratives Geschäft für IBM dar, zumal seitdem Konkurrenten wie Amdahl, Control Data., Digital Equipment, Honeywell und NCR sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben. (wl)