Die Cancom IT Systeme AG hat 75,5 Prozent der Anteile an der Home of Hardware GmbH & Co. KG in Westendorf bei Augsburg zu einem symbolischen Kaufpreis von drei Euro erworben. Für die verbleibenden Anteile in Höhe von 24,5 Prozent an Home of Hardware wurden Put- und Call-Optionen mit ergebnisabhängigen Kaufpreisen vereinbart.
Home of Hardware (HoH) agiert als eTailer im IT-Umfeld. Mit 85 Mitarbeitern wird das Unternehmen über den Web-Shop www.hoh.de dieses Jahr voraussichtlich einen Umsatz von 80 Millionen Euro erzielen. 65 Prozent der HoH-Anteile übernahm Cancom vom dem Bezahl-TV-Sender Premiere, der diese Anteile im Mai 2007 erworben hatte. Weitere Anteile (10,5 Prozent) erwarb Cancom von den HoH-Gründern selbst, denen damit jetzt nur noch 24,5 Prozent ihrer Firma gehören. Aber auch diese Anteile könnten schon bald an Cancom übergehen.
Gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise verspricht sich Cancom wegen des gesteigerten Preisbewusstseins bei den Kunden große Chancen im eTailer-Geschäft. Durch Bündelung des Know Hows und Schöpfung von Synergien, insbesondere in den Bereichen Einkauf, Marketing und Logistik sieht sich das Systemhaus und der weiterhin als Geschäftsführer von Home of Hardware agierender Martin Wild in der Lage, trotz überschaubarer Restrukturierungsaufwendungen das bisher auf Umsatz getrimmte Unternehmen, schnell in die Profitabilität zu führen. Hierzu soll auch das Produktportfolio der Home of Hardware gestrafft und der vorhandene B2B-Bereich deutlich ausgebaut werden.
Gleichzeitig möchte Cancom mit dem HoH-Erwerb auch das Endkundengeschäft mit Consumern stärken, denn in dem eigenen Mail-Oder-Bereich haben bislang vorwiegend gewerbliche Endkunden IT-Equipment bestellt. Im Zuge der Synergie wird Cancom sicherlich nicht alle 80 HoH-Mitarbeiter im 55 km entfernten Westendorf übernehmen können, einen Großteil aber schon, hieß es aus dem Unternehmen im schwäbischen Jettingen Scheppach.
Die Premiere AG hat ihre Beteiligung an der Home of Hardware GmbH & Co. KG für ein Euro an Cancom verkauft und will sich jetzt nur noch auf das Bezahlfernseh-Geschäft konzentrieren. Home of Hardware werde ab Dezember 2008 nicht mehr in den Abschlüssen von Premiere konsolidiert.
Durch den Verkauf erwartet Premiere keine materiellen Auswirkungen auf seine Ergebnisse. Home of Hardware erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 22,7 Millionen Euro. Über den Verkaufspreis der HoH-Anteile wurde nichts mitgeteilt. (rw)