Von Wolfgang Leierseder
Fritz Fleischmann, Geschäftsführer von Adobe Deutschland, zeigte sich zufrieden. Die in München angesiedelte Tochter des kalifornischen Flash- und Adobe-Anbieters habe ihr Budget im abgelaufenen dritten Quartal (Ende: 29. August) "übererfüllt", und das Enterprise-Geschäft, mit dem Adobe rund ein Drittel seiner Softwareeinnahmen erzielt, habe sogar "abgehoben", wie der Geschäftsführer im Gespräch mit ChannelPartner sagte..
Fleischmann verwies dabei auf das Volumengeschäft mit dem Acrobat Reader und der PDF-Standardisierung großer, nicht genannter Unternehmen. Ebenso habe die Workflow-Suite "Lifecyle" mit einem dreistelligem Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal brilliert - erfreulich für das Unternehmen, das das erwartete "logische Einnahmeloch" (Fleischmann) bei der" Creative Suite " zu kompensieren hatte.
Was diese betrifft, soll es sich rasch ändern. Die neue Version, Creative Suite Version 4 (CS4), die unter anderem die neuesten Versionen von Photoshop, Illustrator, Flash, Acrobat und Indesign enthält, wird in den USA seit ein paar Tagen angeboten. Sie soll hierzulande "vielleicht Ende des laufenden Quartals" (Fleischmann) in den Markt kommen. Und gemäß Planung noch erfolgreicher werden als die Vorgängerversion. "Wir haben uns hohe Ziele gesteckt", sagte Fleischmann.
"Den Channel bei Laune halten"
Doch diese sind so einfach nicht zu erreichen. Adobe werde deutlich in Marketing, Vertrieb und in den indirekten Kanal investieren, um das Kreativpaket in Deutschland zu verkaufen. "Wir müssen mehr tun, als es bei CS3 der Fall war, um CS4 in den Markt zu bringen", kündigte Fleischmann an.
So sieht Adobe "Roadshows, Trainings und Incentives" vor, vermittels derer die "deutlichen Produktivitätsvorteile von CS4" für Unternehmen, diverse Branchen und den Midmarket vermittelt werden sollen. Zudem werde Adobe die Channel-Mannschaft unter Leitung von Jörn Richter wieder aufstocken. Die deutliche, von Partnern deutlich kritisierte Verkleinerung des Marketingtopfes des vergangenen Jahres (siehe ChannelPartner 3/2008; Seite 10) sei beendet - der Channel solle wieder "bei Laune gehalten" werden.
Zu diesem zählt Fleischmann auch lokale Systemhäuser, die die Software mittelständischen Unternehmen verkaufen sollen. Themen gebe es genug: beispielsweise Produktivitätsgewinne bei Workflows, Datenmanagement und generell im Office Standardisierung.
Schließlich kündigte der Manager noch an, dass Zertifizierungen auf die Partner zukommen werden. "Die Partner verlangen das." Man sieht, die Münchener haben sich viel vorgenommen.