SAP: iTunes für Anwendungen

18.10.2006
Produkt-Roadmap, Bedeutung der Partner, Rolle von Communities - über all das informierte SAP seine anwesenden Partner in Amsterdem.

Etwa 400 Vertreter von SAP-Partner kamen am Vortag der diesjährigen TechEd zum EMEA Enterprise Services Partner Summit nach Amsterdam. In seiner Ansprache an die unabhängigen Softwarehäuser (ISVs) und Systemintegratoren (SI) hob SAPs Technik- und Produktentwicklungschef Shai Agassi die Bedeutung der SAP-eigenen Geschäftsprozess-Plattform "Netweaver" hervor.

Seinen Solution-Partner empfahl Agassi, die Daten ihrer Kunden auf jeden Fall in einem einzigen Repository abzuspeichern, das Stichwort lautete hier "Master Data Management". Alle Unternehmensapplikationen sollten nur noch auf diese einzige Datenbank zugreifen.

Außerdem stellte das SAP-Vorstandsmitglied in Amsterdam die Produkt-Roadmap der Walldorfer vor. Demnach wird es das nächste Release der SAP-Kernlösung "MySAP ERP 2005" erst wieder 2010 geben. Bis dahin wird der Software-Konzern selbstredend so genannte "enhancement packages" seinen Kunden anbieten, die Kernanwendung soll aber davon unangetastet bleiben. Außerdem gab Agassi bekannt, die aktuelle ERP-Suite mindestens bis ins Jahr 2012 unterstützen zu wollen.

Bei der Erweiterung der SAP-Kernanwendung spielen Partner, die so genannten Software Solution Provider, nach wie vor eine wichtige Rolle. Diese Softwarehäuser liefern die xApps genannten Extensions zur der Netweaver fähigen mySAP ERP 2005-Suite. Diese xApps stehen dann Kunden im so genannten xApp-Hub zur Verfügung. "Das ist wie bei iTunes", verkündete Agassi. Kunden können sich dort also Informationen über diese Erweiterungen holen und sie auch eventuell käuflich erwerben, sofern sie ohnehin nicht frei sind. Anschließend können diese xApps in einer gesicherten Umgebung, in einer "sand box", ohne Gefahr für das Unternehmensnetzwerk im abgesicherten Modus gestestet.

Eine immer größere Rolle spielen für SAP die Communities. Die im SDN versammelte Entwickler-Gemeinde zählt laut SAP bereits 600.000 Mitglieder, die erst kürzliche ins Leben gerufene Community der Geschäfts-Prozess-Experten BPX kann bereits auf die Unterstützung von 50.000 SAP-Fachleuten zählen, die meisten davon sind keine SAP-Mitarbeiter, sondern Vertreter von Kunden und Partner. In der SDN-Community ist auch das Wiki-1.0-Projekt gestartet worden. Hier wird eine Enzyklopädie von SAP relevanten Begriffen entstehen.

An Bedeutung zugenommen hat für SAP auch das so genannte Ökosystem zwischen dem Hersteller selbst und seinen Partner. Dabei verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen VARs, Systemintegratoren, ISVs, Technologie- und Vertriebspartnern. Deswegen werden sie alle künftig unter dem Dach eines gemeinsamen Partnerprogramms von SAP zusammen gefasst, dem PartnerEdge. (rw)

Zur Startseite