Zur Diskussion über falsche Bewertungen in Online-Shops (--> wir berichteten) und der daraus resultierenden Umfrage "Immer mehr Online-Shops manipulieren die Produktbewertungen auf ihren Seiten. Wie denken Sie darüber?" (--> siehe Umfrageergebnis) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:
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Eines vorweg: Es gibt bestimmt ein paar Online-Shops auf Fachhandelsniveau, die sich rentieren – das hoffe ich wenigstens! Wer den Aufwand für Pflege, Werbung, Suchmaschine und Content-Management schultern kann und dazu die Kosten für Provider, Suchmaschinenmanipulation, Bildbearbeitungssoftware, Bezahlmanagement, Versand, Anwalt, Reklamationsausfälle, Versicherungen und so weiter erwirtschaften kann, hat es schon fast geschafft.
Jetzt braucht der Shop noch rentable Produkte mit guter Marge (allein das klingt für die IT-Branche schon zynisch) sowie Alleinstellungsmerkmale. Und am besten noch mindestens einen treffenden Grund, warum der Kunde nicht bei Amazon, Notebooksbilliger.de oder eBay bestellen sollte.
Eigentlich ist an dieser Stelle für kleine und mittlere Unternehmen das Buch zu. Es sei denn, man hilft dem holprigen Start des künftigen Top-50-Unternehmens ein wenig nach. Qype, Yelp, Google und Golocal haben sich darauf spezialisiert, aus Kundenkritik und Werbung Geld zu machen. Doch die Ergebnisse dieser Beurteilungen sind mehr als bescheiden, die Daten über die Firmen zumeist hoffnungslos veraltet.
Auf seiner eigenen Homepage Kundenmeinungen zu veröffentlichen hat dagegen etwas von Nahrungsergänzungsmittelwerbung im "Goldenen Blatt" – ob geschummelt oder nicht. Ehrliche Kritik zu publizieren wäre ein Grund, die Marketingabteilung zu feuern.
Richtig wertvoll und beachtet werden Produkt- und Verkäuferempfehlungen bei Amazon und eBay. Die Überprüfung, inwieweit diese zutreffend sind, überlässt man den Portalbetreibern, die sich offiziell neutral verhalten. Wer also als Fachhändler mit regionalem Bezug rentable Online-Umsätze generieren will, braucht entweder eine Riesenverwandtschaft oder kriminelle Energie. Denn ohne Reputation etwas verkaufen zu wollen ist für Online-Shop-Anfänger heutzutage aussichtslos.
Mein Fazit: Klappern gehört zum Handwerk! Wer an objektive und seriöse Empfehlungen im Internet glaubt, muss sich das Attribut "naiv" anheften lassen.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)